Nach Festnahme von Top-Terrorist:Kopfgeld plötzlich nur noch fünf Millionen Dollar

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In Pakistan wurde einer der meist gesuchten Terroristen des Al-Qaida-Netzwerks festgenommen. Kurz darauf senkte die US-Regierung jedoch die Belohnung zur Ergreifung von Ahmed Ghailani drastisch.

Kurz nach der Festnahme des mutmaßlichen Al-Qaida-Terroristen Ahmed Ghailani in Pakistan haben die USA die Angaben über die Höhe des Kopfgelds geändert.

So wurde die Belohnung auf der amerikanischen Regierungswebseite rewardsforjustice.net mit nur noch fünf Millionen Dollar angegeben.

Zuvor waren es 25 Millionen Dollar gewesen. Der Nachrichtensender CNN berichtete, von offizieller Seite habe es zunächst keine Begründung für die Änderung gegeben. Den entscheidenen Tipp zur Ergreifung Ghailanis soll ein bereits inhaftierter, mutmaßlicher Terrorist gegeben haben.

Ghailani steht auf der Liste der von den USA meistgesuchten Terroristen. Er soll in die Anschläge auf US-Botschaften in Nairobi und Daressalam verwickelt sein, bei denen 1998 über 220 Menschen getötet wurden.

Der vermutlich 30-jährige Afrikaner wurde am Sonntag nach einem zwölfstündigen Feuergefecht in der Stadt Gujrat im Osten des Landes festgenommen, wie Innenminister Faisal Saleh Hayyat sagte. Auch ein US-Beamter bestätigte die Festnahme.

Mit Ghailani wurden nach Angaben von Hayyat mindestens 15 weitere Personen festgenommen, darunter mehrere weitere Afrikaner sowie Ghailanis usbekische Frau und Kinder des Terrorverdächtigen.

Der Innenminister sagte, Ghailani verhalte sich während der Vernehmungen kooperativ und habe bereits "sehr wertvolle" Informationen preisgegeben. Hayyat deutete an, dass der Verdächtige schon bald an die USA ausgeliefert werden könnte. Ghailani ist in New York wegen mehrfachen Mordes angeklagt; im Falle einer Verurteilung droht ihm die Todesstrafe.

Nach Angaben Hayats hat Ghailani offenbar bereits einige Zeit in Pakistan gelebt; es sei aber unklar, ob er dort konkrete Terroraktionen geplant habe. Nach Angaben aus Behördenkreisen wollte er offenbar mit gefälschten Reisepapieren das Land verlassen.

Ghailani erst im Mai steckbrieflich in Terrorliste aufgenommen

Bei seiner Festnahme wurden auch zwei Kalaschnikow-Maschinengewehre, Chemikalien, zwei Computer, Disketten und eine große Menge ausländisches Bargeld sichergestellt. Den entscheidenden Tipp bekam die Polizei von einem mutmaßlichen Islamisten aus Pakistan, der zuvor bei einer anderen Polizeiaktion in der östlichen Punjab-Region verhaftet worden war.

Erst im Mai hatte die US-Bundespolizei FBI eine Fahndungsliste mit sieben mutmaßlichen islamistischen Terroristen herausgegeben, auf der auch Ghailani stand. Die Verdächtigen wurden im Zusammenhang mit möglichen Terrorplanungen in den USA in diesem Sommer gesucht.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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