Nach Ermordung des zweiten US-Amerikaners:Irakische Gefangene soll freigelassen werden

Zwei US-Geiseln sind bereits ermordet worden. Nun will die irakische Regierung eine von zwei Irakerinnen aus der Haft entlassen. Dies habe nichts mit der entsprechenden Forderung der Sarkawi-Gruppe zu tun, so ein Regierungssprecher. Das Leben eines entführten Briten könnte dadurch aber gerettet werden.

Die Entlassung der Wissenschaftlerin Rihab Raschid Taha gegen Zahlung einer Kaution stehe in keinem Zusammenhang mit der Forderung extremistischer Geiselnehmer, betonte ein Regierungssprecher.

Die Entscheidung Taha freizulassen, sei in Abstimmung mit den US-Streitkräften getroffen worden. Die Frau stelle keine Gefahr mehr für die nationale Sicherheit dar.

Taha und eine zweite Frau sitzen derzeit in einem von den USA geführten Gefängnis in Bagdad. Beide gelteh als hochrangige Vertreterinnen des gestürzten Regimes von Saddam Hussein und sollen in den neunziger Jahren an der Entwicklung einer biologischer Waffen mitgewirkt haben. Bei der zweiten Gefangenen handelt es sich um die Wissenschaftlerin Huda Salih Mahdi Ammasch.

Zweite Enthauptung gemeldet

Die Geiselnehmer meldeten am Dienstagabend die Ermordung eines zweiten Amerikaners und drohten im Internet damit, auch den dritten Ausländer in ihrer Gewalt umzubringen, den 62-jährigen Briten Kenneth Bigley.

Eine Bestätigung für den Tod des Amerikaners Jack Hensley gab es zunächst nicht. Im Fall des US-Bürgers Eugene Armstrong wurde nach der Erklärung der Extremisten dessen Leiche gefunden.

Bigleys Sohn Craig und sein Bruder Philip forderten den britischen Premierminister Tony Blair auf, die Forderungen der Entführer zu erfüllen. Das Außenministerium erklärte jedoch, Großbritannien werde sich den Kidnappern nicht beugen.

Die drei Ingenieure waren am Donnerstag vergangener Woche in ihrer Wohnung überfallen und verschleppt worden. Bei den Tätern handelt es sich offenbar um Mitglieder der Terrorgruppe Tawhid und Dschihad, die von dem Jordanier Abu Mussab al Sarkawi geführt wird.

Dieser habe Armstrong offenbar selbst enthauptet, hieß es beim US-Geheimdienst CIA nach einer Analyse der Videoaufnahme.

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