Nach der Präsidentschaftswahl:US-Minister Ashcroft und Evans zurückgetreten

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Der Rücktritt der Minister für Justiz und Handel läutete die erste Runde im Personalpoker ein: Mit Spannung wartet Amerika nun auf die Entscheidung, ob Außenminister Powell und Verteidigungsminister Rumsfeld weiter vier Jahre im Amt bleiben.

Aus Donald Rumsfelds Umfeld verlautete, der Verteidigungsminister wolle seinen Job zumindest für einen Teil von Bushs zweiter Amtszeit behalten. Rumsfeld selbst wollte sich am Dienstag in einer Pressekonferenz nicht zu einer Entscheidung äußern. Als Nachfolgerin sowohl von Rumsfeld als auch von Powell werden unter anderem Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice Chancen eingeräumt.

John Ashcroft und Don Evans, traten am Dienstag zurück, teilte das Weiße Haus mit. Bush hat ihren Rücktritt laut seinem Sprecher Scott McClellan bereits angenommen.

Bush: Kabinettumbildung ist unvermeidlich

Präsident Bush würdigt in einer Erklärung seinen ehemaligen Justizminister Ashcroft. Er habe unermüdlich daran gearbeitet, Amerika sicherer zu machen, sagte Bush über den 62-Jährigen. Als Nachfolger ist unter anderem Ashcrofts früherer Stellvertreter Larry Thompson im Gespräch. Er wäre der erste schwarze Justizminister der USA.

Im Rennen sind außerdem der Leiter von Bushs Wahlkampfteam und der ehemalige Gouverneur von Montana, Marc Racicot, sowie der Berater des Weißen Hauses, Alberto Gonzales.

Bereits einen Tag nach seiner Wiederwahl am Dienstag vergangener Woche hatte Bush Veränderungen in seinem Kabinett als "unvermeidlich" bezeichnet. In US-Medien war daraufhin die Spitze des Justizministeriums als eine der neu zu besetzenden Positionen gehandelt worden.

"Neue Führung und frische Inspiration"

Der 62-jährige Ashcroft hatte in jüngster Zeit unter Herzproblemen gelitten. In einem fünfseitigem handschriftlichen Brief an seinen Präsidenten schrieb Ashcroft, nun wäre der richtige Zeitpunkt für eine "neue Führung und frische Inspiration" im Justizministerium gekommen. Das berichtet der US-Nachrichtensender CNN.

Bush nannte Handelsminister Evans in seiner Erklärung "einen meiner Freunde und engsten Berater". Der 58-jährige Evans hatte an den Präsidenten geschrieben, "mit der strahlenden Erwartung Ihrer zweiten Amtszeit" sei er "in tiefem Bedauern" zu dem Schluss gekommen, "dass es Zeit ist für mich, nach Hause zurückzukehren".

Als einer seiner Nachfolgekandidaten wird Mercer Reynolds, der Finanzchef von Bushs Wahlkampfteam, gehandelt. Reynolds hat vor der Präsidentenwahl am 2. November rund 260 Millionen Dollar für Bush eingetrieben.

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