Nach Abbruch der Verhandlungen:Nordkorea baut weitere Nuklearwaffen

Seit einem Jahr liegen die Atomgespräche mit Pjöngjang auf Eis. Die Zeit hat Nordkorea offenbar genutzt und weitere Atombomben gebaut.

Das gestand Nordkoreas Chefunterhändler und Vize-Außenminister in einem Interview mit dem US-Fernsehsender ABC.

Allerdings wollte Kim Gye Gwan weder bestätigen noch dementieren, dass die nordkoreanischen Raketen Ziele in den USA erreichen könnten. Nordkorea wolle jedoch nicht die USA angreifen.

Einer Antwort auf die Frage, ob sein Land die Möglichkeit besitze, Langstreckenraketen mit Atomsprengköpfen zu bestücken, wich der stellvertretende Außenminister aus.

Kim sagte, das Land habe genug Nuklearwaffen, um sich gegen einen US-Angriff zu verteidigen. Die genaue Zahl der nordkoreanischen Atomwaffen sei ein Staatsgeheimnis.

Gye Gwan erklärte in New York die grundsätzliche Bereitschaft seines Landes, die Verhandlungen über sein Atomprogramm wiederaufzunehmen. Allerdings knüpft Nordkorea die Fortsetzung der Gespräche an die Erfüllung öffentlich nicht näher bezeichneter Bedingungen durch die USA.

Pjöngjang stellt Bedingungen für Rückkehr an Verhandlungstisch

In einer Erklärung des Außenministeriums in Pjöngjang heißt es lediglich, was die Sechs-Länder-Gespräche angehe, müssten die USA "Bedingungen und eine Umgebung für deren Wiederaufnahme" schaffen.

Die Fortsetzung der Gespräche hänge vollständig davon ab, ob die USA diese Forderung Nordkoreas erfüllten, wurde ein Ministeriumssprecher von der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA zitiert.

Nordkorea hatte vor rund einem Jahr wegen der "feindseligen Haltung" der USA die Sechs-Länder-Gespräche mit China, Russland, Japan, Südkorea und den USA abgebrochen. Danach hatte sich die Pjöngjang bislang nicht auf einen Termin für die Rückkehr an den Verhandlungstisch festlegen wollen.

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