Milchbauern:EU stellt Hilfe in Aussicht

Während die Europäische Union über weitere Hilfen nachdenkt, beginnt in Berlin an diesem Montag der Milchgipfel mit Vertretern der Bauern und des Handels.

EU-Agrarkommissar Phil Hogan hat den unter einem Preiseinbruch leidenden Milchbauern weitere Hilfen der Gemeinschaft in Aussicht gestellt. "Die Kommission hat sämtliche ihr zur Verfügung stehenden gesetzlichen Mittel genutzt und wird auch künftig alles tun, um den europäischen Bauern unter die Arme zu greifen", sagte der Ire dem Tagesspiegel. In diesem Jahr habe die EU bereits 218 000 Tonnen Magermilch zu Festpreisen aufgekauft. Er werde vorschlagen, die Obergrenze für den Ankauf von Erzeugnissen zu Festpreisen auf 350 000 Tonnen anzuheben. 2015 habe es Stützungsmaßnahmen für rund 2,8 Millionen Tonnen Milch, Butter und Käse gegeben. Das habe ganz erheblich dazu beigetragen, dass die Milchpreise nicht noch weiter gefallen seien.

An diesem Montag berät Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) mit Vertretern der Bauern, der Milchindustrie und des Handels auf einem sogenannten Milchgipfel in Berlin über Maßnahmen zum Stopp des Preisverfalls bei dem Nahrungsmittel. Derzeit erhalten die Landwirte nur noch etwa 20 Cent pro Liter, was die Kosten bei weitem nicht deckt. Schmidt hat bereits Direkthilfen für die Milchbauern von bis zu 100 Millionen Euro ins Gespräch gebracht. Der Deutsche Bauernverband verlangt eine wesentlich umfangreichere Unterstützung für die über 77 000 Milchviehhalter. Verbandspräsident Joachim Rukwied brachte in der Bild-Zeitung einen Soli von zwei Cent auf alle Milchprodukte ins Gespräch.

© SZ vom 30.05.2016 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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