Mikrozensus 2015:Bildung bindet

Gleich und gleich gesellt sich gern - das gilt für mehr als 60 Prozent bundesdeutscher Paare zumindest beim Bildungsstand. Wenn Unterschiede in der Bildung bestehen, sind es meist die Männer, die das höhere Niveau aufweisen. Doch diese Dominanz bröckelt.

Von Paul Munzinger

Sind es nun Gegensätze, die sich anziehen? Oder doch Ähnlichkeiten? Geht es um den Bildungsstand, dann gilt: Gleich und gleich gesellt sich gern. Bei 62 Prozent der insgesamt 20,3 Millionen Ehepaare und nichtehelichen Lebensgemeinschaften in Deutschland haben die Partner das gleiche oder ein ähnliches Bildungsniveau. Das geht aus Zahlen des Mikrozensus 2015 hervor, die das Statistische Bundesamt am Dienstag veröffentlichte. Dass der Partner vor allem im eigenen Milieu gesucht wird, gilt seit Jahren unverändert. Allerdings: Da immer mehr Menschen in Deutschland hohe Abschlüsse erreichen, finden auch immer mehr gebildete Paare zusammen.

Wo Unterschiede in der Bildung bestehen, sind es meist die Männer, die das höhere Niveau aufweisen. In knapp drei von zehn Partnerschaften ist dies der Fall. Eine Frau mit höherer Bildung findet sich nur in jeder zehnten Beziehung. Allerdings weicht dieser Unterschied langsam, aber stetig auf: Noch Mitte der Neunziger war die Frau in nur 6,5 Prozent der Partnerschaften höher gebildet. Noch deutlicher wird dieser Trend, wenn man zwischen den tendenziell älteren Ehepaaren und den jüngeren Lebensgemeinschaften unterscheidet. Bei letzteren hat sich der Anteil der Paare mit gebildeteren Frauen (14 Prozent) den Paaren mit gebildeteren Männern (21 Prozent) angenähert. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften wurden in der Darstellung nicht berücksichtigt.

© SZ vom 21.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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