Ausschreitungen:Lehrer randalieren bei Parlamentswahlen in Mexiko

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  • Hunderte Lehrer und Studenten haben die Parlaments- und Regionalwahlen in Mexiko behindert, es kam zu Krawallen. Dutzende Demonstranten wurden festgenommen.
  • In mehreren Teilen des Landes griffen die aufgebrachten Lehrer und Studenten Wahllokale an - ihr Protest richtete sich u.a. gegen eine Bildungsreform.
  • Nach bisherigen Ergebnissen bleibt die mexikanische Regierungspartei PRI stärkste politische Kraft im Land.

Krawalle bei Parlamentswahlen

Nach Unruhen bei den Parlaments- und Regionalwahlen in Mexiko hat die Polizei Dutzende Demonstranten festgenommen. Allein im Bundesstaat Oaxaca im Süden des Landes seien 79 Randalierer in Gewahrsam genommen worden, teilte Polizeichef Enrique Galindo mit. Sie sollen Urnen gestohlen und Wahlunterlagen in Brand gesteckt haben. Bei den Verdächtigen handele es sich um Mitglieder des schwarzen Blocks der Lehrergewerkschaft CNTE, sagte Galindo der Zeitung Milenio.

Auch in anderen Teilen des Landes griffen aufgebrachte Lehrer und Studenten Wahllokale an. Ihr Protest richtete sich gegen eine Bildungsreform. Außerdem fordern sie Aufklärung über das Schicksal von 43 Studenten, die im vergangenen Jahr von der Polizei verschleppt und vermutlich von Bandenmitgliedern getötet worden waren.

Auf den Straßen schichteten Vermummte Wahlunterlagen auf und steckten sie in Brand. Auch in Ocosingo, im Bundesstaat Chiapas, verbrannten Demonstranten Wahlurnen und Stimmzettel. Elf Verdächtige wurden dort festgenommen, wie die Zeitung El Universal berichtete.

Tausende Soldaten und Polizisten im Einsatz

Im Großteil des Landes sei es allerdings friedlich geblieben und die Wahlen seien ohne Probleme vonstattengegangen, sagte der Leiter der Wahlbehörde, Lorenzo Córdova. Tausende Soldaten und Polizisten waren während der Abstimmung im Einsatz.

Laut aktueller Auszählungen bleibt die mexikanische Regierungspartei PRI stärkste politische Kraft im Land. Bei der Wahl zur Abgeordnetenkammer kam die Partei von Präsident Enrique Peña Nieto auf etwa 26 Prozent, wie das Wahlamt mitteilte. Die konservative PAN erhielt demnach 21 Prozent, die Linkspartei Morena 10 Prozent. Prognosen zufolge dürfte die PRI zwar einige Sitze im Parlament verlieren, gemeinsam mit ihren Verbündeten aber die Mehrheit in der Abgeordnetenkammer halten.

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