Merkel in Paris:Klare Worte zu Drohungen Frankreichs gegen Iran gefordert

Angela Merkel und Jacques Chirac wollen heute in Versailles ihre europapolitischen Vorstellungen abstimmen. Auch der Atomstreit mit Iran wird voraussichtlich Thema sein.

Die Oppostion hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, sich bei ihrem Treffen mit Frankreichs Präsident Jacques Chirac von den umstrittenen französischen Nuklear-Plänen zu distanzieren.

"Frau Merkel muss endlich klar sagen, dass die französische Atomdrohung in Deutschland nicht gebilligt wird", sagte der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Fritz Kuhn, der Berliner Zeitung. Mit "nuklearer Kraftmeierei" könne man im Kampf gegen den Terrorismus "keinen Blumentopf ernten". Auch die Lage in Iran werde sich so nur verschärfen, kritisierte Kuhn.

"Keine Sondertouren"

Der außenpolitische Sprecher der FDP, Werner Hoyer, sagte der Zeitung, die Bundeskanzlerin sei "gut beraten, dafür zu sorgen, dass Frankreich im Hinblick auf die Atomgespräche mit Iran keine Sondertouren fährt". Die Wiederholung der altbekannten französischen Nuklearposition in der vergangenen Woche sei nicht hilfreich gewesen, da diese eher zu einer Verhärtung der Haltung der iranischen Hardliner beitrage.

Das Gespräch mit dem Präsidenten findet im Rahmen des so genannten Blaesheim-Prozesses statt, in dem Frankreich und Deutschland ihre Positionen in europapolitischen und internationalen Fragen abstimmen.

Bei den Konsultationen in Versailles handelt es sich um das 25. Treffen dieser Art. An dem Gespräch werden auch die Außenminister Steinmeier und Douste-Blazy teilnehmen.

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