Merkel in China:Galgenfrist auf dem Lande

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Beschenkt und gefeiert von Chinas Jugend: Angela Merkel in der Provinz. (Foto: Johnanes Eisele/AP)

In China widmet sich Angela Merkel dem Dorfleben - mit großer Freude. Daheim wartet die Flüchtlingskrise.

Von Cerstin Gammelin, Peking

Schon als die Landpartie beginnt, ist die Konversation nur mühsam in Gang zu halten. Kanzlerin Angela Merkel arbeitet sich durch den im Protokoll vorgesehenen Punkt "Gespräch mit chinesischen Landbewohnern", in dem sie sich eine Frage gleich von mehreren Gesprächspartnern beantworten lässt. Ab wann gehen die Kinder zur Schule, fragt sie Shen Zigen, dessen Familie sie in Shen Fu besucht, ein Dorf in der Heimatprovinz von Premier Li Keqiang. Es ist Freitagnachmittag, der zweite Tag ihres Besuchs in China geht dem Ende zu. Die Frage der Kanzlerin gilt einem rosafarben gekleideten Mädchen im Vorschulalter. Ab sechs Jahren, antwortet Herr Shen, der ihr Großvater ist. Angela Merkel nickt. Verstanden. Später steht sie vor der Dorfschule, umringt von erwartungsvoll blickenden Chinesen. Sie muss reden. Ab wann kommen die Kinder her, fragt Merkel. Ab sechs. Schön. Weiter. Zum nächsten Smalltalk.

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