Meldungen:Von Fähren und Schleusern

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Dutzende Menschen ersticken im Laderaum eines Schiffes auf dem Mittelmeer. Und in Deutschland stecken Unbekannte ein Haus in Brand, in dem Asylbewerber wohnen. Eine Wochenend-Übersicht.

Mittelmeer: Auf dem Mittelmeer sind am Wochenende erneut Dutzende Flüchtlinge ums Leben gekommen. Mindestens 49 Tote wurden nach Angaben der italienischen Marine im Laderaum eines Schiffes entdeckt. Sie erstickten vermutlich unter Deck, als Wasser in den Laderaum drang und giftige Dämpfe aufstiegen. Mehr als 300 Menschen seien gerettet worden.

Kos: Auf der griechischen Ägäis-Insel Kos ist am Sonntag die Unterbringung von Flüchtlingen an Bord einer Fähre angelaufen. Wie der staatliche Rundfunk ERT berichtete, wurden mehr als 300 Menschen auf der Eleftherios Venizelos einquartiert. Das Schiff soll bis zu 2500 Flüchtlingen für etwa zwei Wochen eine provisorische Unterkunft bieten. Die Behörden hatten aus Sicherheitsgründen entschieden, dass nur Syrer auf dem Schiff untergebracht werden. Damit sollte verhindert werden, dass Streitigkeiten zwischen Flüchtlingen verschiedener Nationalitäten ausbrechen. Die Behörden auf der Insel sind seit Wochen mit der hohen Zahl der Flüchtlinge überfordert. Die Einwanderer warten dort oft tagelang unter widrigsten Bedingungen auf ihre Registrierung. Tausende Menschen mussten unter freiem Himmel schlafen, weil die Insel kein Aufnahmezentrum hat.

Niederstedem: Unbekannte haben in der Eifel ein von Asylbewerbern bewohntes Haus in Brand gesetzt. Die Bewohner des Hauses in Niederstedem (Kreis Bitburg-Prüm) waren zur Tatzeit in der Nacht zum Donnerstag nicht anwesend, wie die Polizei mitteilte. Das Haus wurde seit mehreren Wochen von Asylbewerbern bewohnt. Wegen der Brandstiftung "beziehen Staatsanwaltschaft und Polizei einen fremdenfeindlichen Hintergrund der Tat in die Ermittlungen ein", erklärten die Behörden.

Berlin: Im Zuge der aktuellen Flüchtlingskrise werden in Deutschland einem Zeitungsbericht zufolge immer mehr Schleuser gefasst. Im ersten Halbjahr seien 1420 mutmaßliche Schleuser festgenommen worden, berichtete die Welt am Sonntag unter Berufung auf Angaben der Bundespolizei. Im ersten Halbjahr 2014 seien es noch 773 gewesen. Damit hat sich die Zahl der von der Polizei gefassten Schleuser im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdoppelt. Insgesamt habe die Polizei im vergangenen Jahr 2149 Schleuser aufgegriffen. 2013 waren es demnach noch 1535.

© SZ vom 17.08.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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