In Sotschi 2014 waren die Unterkünfte nicht fertig, in Rio grassierte 2016 die Angst vor dem Zika-Virus. In Südkorea gab es derlei nicht. "Das Problem mit Pyeongchang ist . . . es gibt gar keine Probleme", schrieb der Toronto Star zum Start der Winterspiele.
Die Organisation klappte, der Blick der Weltpresse richtete sich auf ein größeres Thema: Wie geht es weiter mit Nord- und Südkorea? Diktator Kim Jong-un schickte Sportler, Cheerleader und - zur Eröffnung - seine Schwester. "Die Grundlage für eine Entspannung ist gelegt", meinte der Independent (London). Nun sei es an US-Präsident Trump, "die Gelegenheit zu nutzen, um Gespräche zu initiieren", so China Daily. Die New York Times warf US-Vizepräsident Pence vor, er hätte sich beim gemeinsamen Einmarsch der Athleten von Nord- und Südkorea erheben sollen. Denn: "Zumindest gibt es jetzt die Chance, dass Olympia als Katalysator wirkt, um verstopfte diplomatische Kanäle wieder zu öffnen", wie die U.S. News schrieben.
Nordkoreas Charmeoffensive verfing, endete aber abrupt: Mit der Ankündigung, zur Abschlussfeier den Viersterne-Genereal Kim Yong-chol zu schicken, der mehr als 40 Südkoreaner auf dem Gewissen haben soll. "Beleidigend" sei das, findet Chosun Ilbu, Südkoreas älteste Zeitung. Die US-Nachrichtenagentur AP sieht "die seltsamste Abschlussfeier seit Jahren" kommen; die USA werden dort von Präsidenten-Tochter Ivanka repräsentiert.