Massenvernichtungswaffen:"Wir werden die Wahrheit ans Licht bringen"

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Die Zweifel an der Existenz von Massenvernichtungswaffen in Irak wachsen. "Wir suchen noch", hat US-Präsident Bush nun vor US-Soldaten im Emirat Katar erklärt. Den Krieg rechtfertigte er mit der Entmachtung des irakischen Diktators.

Angesichts wachsender Zweifel an der Existenz von Massenvernichtungswaffen in Irak hat US-Präsident George W. Bush den Krieg erneut als gerechtfertigt verteidigt. "Wir suchen noch", sagte Bush am Donnerstag in einer Rede vor rund 3.000 US-Soldaten in Katar. "Wir werden die Wahrheit ans Licht bringen."

Der jüngste Fund von zwei mutmaßlichen mobilen Waffenlabors in Irak beweise, dass der gestürzte irakische Staatschef Saddam Hussein über verbotenes Gerät verfügt habe, sagte Bush auf dem Stützpunkt Camp As Sajilijah. Saddam Hussein "hat Jahrzehnte damit verbracht, mörderische Waffen zu verbergen", betonte Bush.

"Wir haben dafür gesorgt, dass Irak nicht mehr als Waffenlager für Terrororganisation dienen kann."

Warum der Diktator die Waffen nicht gegen die Alliierten zum Einsatz brachte, bleibt weiterhin unklar.

"In Irak ist ein Diktator entmachtet worden"

Vor seiner Abreise aus Jordanien hatte der Präsident erklärt: "In Irak ist ein Diktator entmachtet worden, der den Terror unterstützt und Konflikt gesät hat. Jetzt entsteht dort eine gerechtere und demokratischere Gesellschaft."

Bush und sein engster Verbündeter, der britische Premier Tony Blair, stehen in der Frage irakischer Massenvernichtungswaffen seit Wochen unter Druck. Kritiker werfen ihnen vor, angebliche Beweise für solche Waffen verzerrt zu haben, um sie als Rechtfertigung für einen Angriff nutzen zu können.

Letzte Station der Nahostreise

Das Golfemirat war die letzte Station auf Bushs Nahostreise, die ihn zuvor zu einem Dreiergipfel mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon und dem palästinensischen Regierungschef Mahmud Abbas nach Jordanien geführt hatte. Er ist der erste Präsident der Vereinigten Staaten, der Katar am Persischen Golf besucht.

Bush traf zunächst mit dem Oberbefehlshaber der amerikanischen Truppen in der Golfregion, General Tommy Franks, und dem US-Zivilverwalter in Irak, Paul Bremer, zusammen. Im Mittelpunkt der Gespräche stand der Wiederaufbau Iraks, wie aus Delegationskreisen verlautete.

Im Anschluss traf der US-Präsident auch mit dem Emir von Katar, Scheich Hamad Bin Chalifa El Thani, zusammen, dem er für langjährige Verbundenheit dankte. "Sie sind ein zuverlässiger Freund der USA gewesen, und dafür sind wir sehr dankbar", sagte Bush.

Auf seinem Flug vom jordanischen Akaba nach Doha äußerte sich Bush zufrieden über den Verlauf seiner Nahost-Mission. "Dem Nahen Osten steht ein großartiger und hoffnungsvoller Wandel bevor", sagte er vor Journalisten. "Es ist ein Fortschritt. Die ersten Zeichen des Friedens sind zu sehen, sobald sich die Menschen für den Frieden entscheiden."

(sueddeutsche.de/AFP/AP)

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