Mali-Einsatz der Bundeswehr:Hubschrauber abgestürzt

Technisches Versagen oder Abschuss? Vieles war zunächst unklar bei dem Unglück, auch das Schicksal der beiden Piloten.

Von Stefan Braun, Berlin

Ein Hubschrauber der Bundeswehr mit zwei deutschen Besatzungsmitgliedern ist in Mali abgestürzt. Das bestätigte am Mittwochabend ein Sprecher der UN-Friedensmission in Mali der Deutschen Presse-Agentur. Demnach stürzte ein Tiger-Kampfhubschrauber bei der Beobachtung von Kampfhandlungen in der nördlichen Region Gao ab. Allerdings war am Mittwochabend noch unklar, unter welchen Umständen dies geschehen ist. Aus Bundeswehrkreisen war zu hören, dass noch niemand wisse, ob es sich um technisches Versagen, einen Pilotenfehler oder einen Abschuss gehandelt hat. Der Hubschrauber stürzte nicht in der Nähe eines Feldlagers der Bundeswehr ab, deshalb war es in den ersten Stunden nach dem Absturz auch nicht möglich, Genaueres über die Ursachen zu erfahren. Gleiches gilt für die Frage, was mit den beiden Piloten geschehen ist.

Hilfskräfte waren am Abend unterwegs zur Unfallstelle. Der UN-Einsatz Minusma in Mali gilt als einer der gefährlichsten Einsätze der Bundeswehr. Ziel ist es, alle Versuche islamistischer Extremisten zu unterbinden, ihren Einfluss in Mali auszuweiten. Deutschland ist seit 2013 in Mali engagiert; 2016 wurde das Mandat von 150 auf 1000 Soldaten ausgeweitet. Knapp 50 Staaten sind mit 15 000 Soldaten an dem Einsatz beteiligt. Sollte der Hubschrauber aus technischen Gründen abgestürzt sein, wäre es ein trauriges Unglück; sollte er abgeschossen worden sein, könnte das eine Debatte über die Sicherheitslage im Land auslösen.

© SZ vom 27.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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