Macron-Gesetz:Frankreichs Regierung übersteht Misstrauensantrag

Wie erwartet übersteht die französische Regierung einen Misstrauensantrag in der Nationalversammlung. Die Abstimmung ist ein Manöver, um ein umstrittenes Gesetz zu beschließen.

Antrag gescheitert - Gesetzesvorschlag angenommen

Die sozialistische Regierung Frankreichs hat wie erwartet einen Misstrauensantrag der konservativen Opposition überstanden. Die sozialistische Regierung hatte den Misstrauensantrag selbst provoziert, um ein umstrittenes Reformgesetz trotz einer unsicheren Mehrheit durchzubringen. Mit der gescheiterten Misstrauensabstimmung gilt das Reformgesetz automatisch als in erster Lesung angenommen. Es kommt nun in den Senat, die zweite Parlamentskammer.

Durchschaubares Manöver

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Frankreichs politische Klasse suhlt sich in Schlammschlachten. Das aktuelle Misstrauensvotum ist eine Farce. Premier Valls und Hollande gelingt es nicht, die Kraft nach dem Terrorschock gegen Massenarbeitslosigkeit und Spaltung einzusetzen.

Kommentar von Christian Wernicke

Premier Manuel Valls griff auf einen Verfassungsartikel zurück, demzufolge ein Gesetz auch ohne Abstimmung in der Nationalversammlung beschlossen werden kann - wenn ein in der Folge eingebrachter Misstrauensantrag keinen Erfolg hat.

Das Vorhaben des Wirtschaftsministers Emmanuel Macron sieht auch eine Liberalisierung des Fernbusverkehrs und Liberalisierungen bei geschützten Rechtsberufen wie Notaren vor. Es soll nicht zuletzt Frankreichs Reformbereitschaft illustrieren. Im linken Parteiflügel der regierenden Sozialisten stößt es aber auf erheblichen Widerstand.

© SZ.de/AFP/Reuters/cmy - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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