Machtteilung in Simbabwe:In der Sackgasse

Die Hoffnungen auf eine baldiges Ende des Machtkampfes im afrikanischen Krisenland Simbabwe haben einen Dämpfer erhalten - Präsident Mugabe will seine Macht nicht beschneiden lassen.

Die Gespräche zwischen der Zanu/PF-Partei von Präsident Robert Mugabe und der MDC-Opposition von Morgan Tsvangirai kommen nicht voran. Mugabe will offenbar seine Macht nicht beschneiden lassen.

Will nicht von der Macht lassen: Robert Mugabe (Foto: Foto: AFP)

Wie ein MDC-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Montagabend sagte, gebe es Streit über die Ämterverteilung in der künftigen Regierung. Strittig sei bei den Verhandlungen vor allem die Rolle Tsvangirais im Kabinett.

Fast vier Monate nach der umstrittenen Wahl hatten Mugabe und sein Gegenspieler Tsvangirai die Aufnahme von Verhandlungen über eine Machtverteilung vereinbart. An den Gesprächen nehmen die Zanu/PF-Partei und die Mehrheitsfraktion der MDC sowie die MDC-Splitterpartei von Arthur Mutambara teil.

Die oppositionelle Bewegung für demokratischen Wandel (MDC) hatte vorgeschlagen, dass Mugabe zwar Präsident bleibt, jedoch in seiner Macht beschnitten wird, und er vor allem repräsentative Aufgaben wahrnimmt.

Zanu/PF pocht auf Mugabes Machtanspruch

Das Amt des Ministerpräsidenten solle Tsvangirai übernehmen. Die Zanu/PF-Partei besteht ihrerseits darauf, dass der 84-jährige Mugabe weiterhin die politische Führung des Landes behält.

Bei der Präsidentenwahl am 29. März hatte Tsvangirai die meisten Stimmen gewonnen, nach offiziellen Angaben verfehlte er aber die nötige absolute Mehrheit. Unbeeindruckt von weltweiter Kritik und internationalen Appellen hatte sich Mugabe als alleiniger Kandidat bei einer "Stichwahl" am 27. Juni bestätigen und zwei Tage später für fünf weitere Jahre als Staatspräsident vereidigen lassen.

Tsvangirai war wegen gewaltsamer Übergriffe auf seine Anhänger nicht zur Stichwahl angetreten. Die Opposition erkennt Mugabes Sieg nicht an. Sie betont, dass Tsvangirai im ersten Wahlgang deutlich mehr Stimmen erhalten habe als Mugabe.

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