Libyen:Kontrolle der Atomanlagen hat begonnen

Eine Delegation der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat mit Inspektionen libyscher Atomanlagen begonnen. IAEA-Chef Mohamed el Baradei und sein Team besichtigten vier Nuklearanlagen, die bis dahin noch nie inspiziert worden sind.

Das erklärte IAEA-Sprecher Mark Gwodzdecky in Tripolis. Das Team um IAEA-Generaldirektor Mohamed ElBaradei verbrachte am Sonntag mehrere Stunden in den Betrieben in der Hauptstadt Tripolis. Alle vier seien bisher der Öffentlichkeit nicht bekannt gewesen, hieß es.

Derzeit würden technische Gespräche mit den libyschen Vertretern geführt. Dabei solle das weitere Vorgehen bei den Inspektionen in den kommenden Tagen und Wochen geplant werden.

ElBaradei selbst wollte am Montag vor seiner Rückkehr nach Wien mit dem libyschen Ministerpräsidenten und dem Außenminister zusammentreffen. Bei einem Gespräch mit dem Leiter des Nuklearprogramms, Mohammed Matuk, sollte außerdem ein Zeitplan für weitere Inspektionen besprochen werden. Einige der IAEA-Mitarbeiter wollten bis Donnerstag in Libyen bleiben, sagte ElBaradeis Sprecher.

Der libysche Staatschef Muammar el Gaddafi hatte vor acht Tagen überraschend erklärt, künftig auf Massenvernichtungswaffen zu verzichten und die Unterzeichnung des Zusatzprotokolls zum Atomwaffensperrvertrag angekündigt. Dieses ermöglicht unangekündigte Kontrollen von Nuklearanlagen.

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