Israel wies Medienberichte zurück, wonach die Seeblockade gegen den Libanon bereits aufgehoben worden sei. Dies hatten israelische Medien zuvor unter Berufung auf den italienischen Außenministers Massimo D'Alema berichtet, der in Tel Aviv mit seiner Kollegin Zipi Liwni zusammengetroffen war.
Auch libanesische Quellen berichteten, Marineeinheiten unter UN-Flagge hätten die Kontrolle der Küste übernommen
Ein Berater von Ministerpräsident Ehud Olmert betonte, die Meldungen seien "verfrüht". Die italienischen Marineeinheiten seien in der Tat bereit, doch Israel warte noch darauf, dass auch die übrigen Marineverbände der internationalen Truppe bereit seien.
Zuvor hatte Regierungssprecher Asaf Schariv bereits angekündigt, dass die Seeblockade ende, sobald die internationalen Marineverbände eingetroffen seien. Die Luftblockade wurde bereits am Donnerstag beendet.
In einem weiteren Punkt zeigt die Jerusalemer Regierung Entgegenkommen. Israel schließt eine Rückgabe des umstrittenen Gebiets der Tschebaa-Höfe an den Libanon nicht aus. Der israelische Ministerpräsident signalisierte entsprechende Bereitschaft bei einem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow, wie die Tageszeitung Haaretz berichtete.
Steinmeier in Israel
Demnach sagte Olmert, wenn die UN entschieden, dass das Gebiet libanesisch sei, und wenn der Libanon die UN-Resolution erfülle, werde Israel über das Thema sprechen. Israel betrachtet die Tschebaa-Höfe bislang als Teil des 1967 besetzten syrischen Territoriums.
Derweil nahm der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) Gespräche mit israelischen Politikern über die Lage im Libanon auf. Steinmeier habe zunächst den israelischen Verteidigungsminister Amir Perez getroffen, sagte ein Diplomat in Tel Aviv. Danach stand ein Gespräch mit der israelischen Außenministerin Zipi Liwni auf dem Programm.
Steinmeier war aus Beirut angereist. Am Donnerstag war mit der Landung des ersten regulären libanesischen Passagierflugzeuges in Beirut seit zwei Monaten die israelische Luftblockade zu Ende gegangen. Die israelische Seeblockade sollte erst zwei Tagen später aufgehoben werden.