Lebensarbeitszeit:Koalition beschließt Rente mit 67

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Die SPD hat sich durchgesetzt: Schneller als im Koalitionsvertrag vorgesehen wird das Renteneintrittsalter erhöht. Die Jahrgänge 1962 und später können damit erst mit 67 Jahren abschlagfrei ihre Altersbezüge einstreichen.

Die große Koalition hat sich auf einen Zeitplan für die Heraufsetzung des Rentenalters auf 67 Jahre geeinigt.

Zunächst soll zwölf Jahre lang ab 2012 das Renteneintrittsalter um jeweils einen Monat nach hinten verschoben werden, danach sechs Jahre lang jeweils um zwei Monate. Das neue Rentenalter von 67 Jahren gilt in Deutschland somit erstmals im Jahr 2029 - sechs Jahre früher als geplant. Damit wird der Jahrgang 1962 der erste sein, für den es die gesetzliche Rente ohne Abschläge erst mit 67 Jahren gibt.

Sozialminister Franz Müntefering betonte, dass gleichzeitig ältere Menschen verstärkt in Beschäftigung gebracht werden sollten.

Alle Kabinettsmitglieder hätten den Vorschlag akzeptiert, so Müntefering. Das Gesetz soll spätestens im kommenden Jahr beschlossen werden. Dann werden auch die Beiträge zur Rentenversicherung wie im Koalitionsvertrag vorgesehen von 19,5 auf 19,9 Prozent angehoben.

Müntefering sprach auch die Lebensarbeitszeit an: "Rentenversicherungsmitglieder, die 45 volle Versicherungsjahre haben, werden auch in Zukunft mit 65 Jahren den vollen Rentenbeitrag erhalten."

Zuletzt hatte es Streit über den Zeitplan gegeben. Im Koalitionsvertrag war von einer Frist bis spätestens 2035 für die Anhebung des gesetzlichen Rentenalters von 65 auf 67 Jahre die Rede gewesen.

Lebenserwartung um etwa fünf Jahre gestiegen

Müntefering hatte zuletzt gesagt, er könne sich eine deutlich kürzere Zeitspanne vorstellen. Damit rief er den Widerspruch der CDU hervor.

In den vergangenen 50 Jahren sei die Lebenserwartung und damit die Dauer der Rentenauszahlung um etwa fünf Jahre gestiegen, zugleich aber die Lebensarbeitszeit um vier bis fünf Jahre gesunken.

"Da muss man kein Mathematiker sein, da reicht Volksschule Sauerland, um zu wissen: Wir müssen irgendetwas machen", hatte Müntefering seinen Vorstoß verteidigt.

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