Krieg gegen den Terror:Bush: "Deutschland spielt eine entscheidende Rolle"

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Der US-Präsident hat die Deutschen in einem Interview gelobt: Deutschland sei ein "Partner in einer Führungsrolle". Dies sehe man im Atomkonflikt mit dem Iran. Zudem zeigte er Verständnis für das Nein der Deutschen zum Irak-Krieg.

US-Präsident George W. Bush sieht Deutschland als bedeutenden Partner im Kampf gegen den Terrorismus. "Deutschland spielt im Krieg gegen den Terror eine entscheidende Rolle", sagte Bush der Bild am Sonntag .

Es gebe eine enge Zusammenarbeit zwischen den Nachrichtendiensten und der Polizei. Wichtig sei auch der Wille des Landes. "Wenn sich die Bundeskanzlerin hinstellt und sagt, dass der Krieg gegen den Terror gewonnen werden muss oder wichtig für die Sicherheit unserer Völker ist, dann hören die Menschen auf der ganzen Welt zu."

Bush betonte, dass Deutschland wie zur Amtszeit seines Vaters ein "Partner in einer Führungsrolle" sei. Dies sehe man im Atomkonflikt mit dem Iran, in dem Kanzlerin Angela Merkel stark gewesen sei.

"Es ist sehr wichtig, dass die Iraner wissen, dass Deutschland mit anderen zusammenarbeitet, um eine klare Botschaft nach Teheran zu senden. Sie lautet: Das Streben nach einem Nuklearprogramm, nach Atomwaffen wird sie in der Welt isolieren", wurde Bush zitiert.

Verständnis für Nein der Deutschen zum Irak-Krieg

Bush hat zudem Verständnis für die Weigerung Deutschlands gezeigt, am Irak-Krieg teilzunehmen.

"Ich habe langsam erkannt, dass es in der Natur der deutschen Bevölkerung ist, dass sie Krieg verabscheuen", sagte Bush der Bild am Sonntag. Die Deutschen von heute würden "einfach keinen Krieg" mögen. Dafür habe er Verständnis. "Es gibt eine Generation von Menschen, deren Leben wegen eines schrecklichen Krieges völlig aus den Fugen geriet."

Zudem sei ihm bei seiner Entscheidung für den Irak-Krieg bewusst gewesen, "dass nicht jeder mit mir übereinstimmen würde". Bush betonte, er sei "dankbar für die Unterstützung der Bundesregierung - der heutigen und der vorherigen - bei der Hilfe für die Iraker, ihr Leben wieder aufzubauen".

Der US-Präsident zeigte sich überzeugt, dass sich der Feldzug noch als Erfolg herausstellen werde: "Oh ja, das wird absolut ein Erfolg! Zwölf Millionen Menschen, die unter einem brutalen Tyrannen gelebt haben, gehen jetzt wählen." Zudem sei gerade eine Regierung gebildet worden, an der Schiiten, Sunniten und Kurden beteiligt seien. Alle seien bereit, "Terroristen zu bekämpfen" und die Milizen abzuschaffen.

Bush und Merkel hatten sich am Mittwoch im Weißen Haus in Washington getroffen. Der US-Präsident will Mitte Juli zum dritten Mal Deutschland besuchen.

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