Kosovo:Präsident Rugova ist tot

Ibrahim Rugova galt als die Symbolfigur für ein gewaltloses Unabhängigkeitsstreben der serbischen Provinz. Nun ist der starke Raucher an Lungenkrebs gestorben.

Der Präsident des Kosovos starb am Samstag im Alter von 61 Jahren. Dies verlautete in Pristina aus seinem Umfeld. Rugova war starker Raucher und litt an Lungenkrebs, der im vergangenen September diagnostiziert wurde.

Ende August wurde Rugova deswegen auf der US-Militärbasis im pfälzischen Landstuhl behandelt. Rugova galt für viele Kosovo-Albaner als Symbolfigur für das Streben der Provinz nach Unabhängigkeit von Serbien.

Er führte Anfang der 90er Jahre den gewaltlosen Widerstand gegen die Politik des damaligen jugoslawischen Staatspräsidenten Slobodan Milosevic an. Im Gegensatz zu anderen Kosovo-Albanern, die heute Führungspositionen bekleiden, gehörte er nie der Kosovo-Befreiungsarmee (UCK) an, die gegen die serbischen Truppen kämpfte.

Verhandlungen über Zukunft des Kosovo verschoben

Die Verhandlungen über den künftigen Status der Provinz sind verschoben worden. Dies teilte eine Sprecherin des Kosovo-Sondergesandten der UNO, Martti Ahtisaari, mit.

Die ersten direkten Gespräche zwischen Serben und Albanern über die Zukunft der südserbischen Provinz hätten am Mittwoch in Wien stattfinden sollen. Einen neuen Termin gebe es noch nicht, sagte die Sprecherin, der sich in Wien aufhielt. Dies werde mit den Beteiligten ausgehandelt. Die Gespräche sollten aber Anfang Februar beginnen.

Die albanischstämmige Bevölkerungsmehrheit fordert die vollständige Unabhängigkeit des Kosovo. Die serbische Regierung lehnt dies entschieden ab. Das Kosovo war 1999 nach dem NATO-Krieg gegen Jugoslawien unter die Verwaltung der Vereinten Nationen gestellt worden. Der UN-Sicherheitsrat stimmte Ende Oktober der Aufnahme von Verhandlungen über den künftigen Status der Provinz zu.

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