Kosovo-Albaner:Beschleunigte Unabhängigkeit gefordert

Die Albaner im Kosovo wünschen sich, dass sich die Provinz schneller loslöst von Serbien - mit Hilfe der Vereinten Nationen.

Kosovos Präsident Fatmir Seidiu hat hohen Besuch zum Anlass genommen, über die Unabhängigkeit seiner Region zu reden. Nach einem Treffen mit dem französischen Außenminister Bernard Kouchner in der Provinzhauptstadt Pristina sagte Seidiu, der Prozes solle sich beschleunigen mittels einer neuen UN-Resolution.

Das Kosovo bleibe der internationalen Gemeinschaft treu, sollte es aber weitere Verzögerungen der Unabhängigkeit geben, könnte auch ein "alternativer" Weg eingeschlagen werden, warnte Seidiu.

Kouchner sprach von den Schwierigkeiten, eine einheitliche Position im Weltsicherheitsrat zu erreichen, weil Russland die Serben in deren Ablehnung einer Unabhängigkeit des Kosovos unterstützt.

Der Westen und Moskaus Veto

Die EU-Staaten und die USA unternähmen alles, um ein drohendes russisches Veto zu verhindern, sagte Kouchner. Der Westen hoffe, dass es zu einer Einigung mit Moskau komme.

Im UN-Sicherheitsrat liegt seit Mitte Juni unter anderem ein Resolutionsentwurf vor, der nach einer 120-tägigen Frist die eingeschränkte Unabhängigkeit dieser fast nur noch von Albanern bewohnten Provinz vorsieht.

Diese bedingte Souveränität soll danach von der Europäischen Union (EU) beaufsichtigt werden. Russland lehnt den Entwurf ab, weil Serbien nicht zustimmt.

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