Konflikt mit Iran:Verwirrung um Prozess gegen britische Soldaten

Teheran hält seit mehr als einer Woche 15 britische Marinesoldaten fest - sie sollen in iranische Gewässer vorgedrungen sein. Zunächst hieß es, Teheran bereite einen Prozess gegen die Soldaten vor - doch kurze Zeit später wurde dies wieder dementiert.

Sie könnten wegen Völkerrechtsverstößen vor Gericht gestellt werden, hatte der iranische Botschafter in Moskau, Gholam Resa Ansari, laut einer Meldung der amtlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA gesagt.

Iran habe entsprechende Ermittlungen aufgenommen. Wenn es genug Beweise für ihre Schuld gebe, werde ein Verfahren gegen die Soldaten eröffnet, zitierte IRNA am Samstag den iranischen Diplomaten.

Ansari selbst wies den Bericht wenig später indes zurück und sprach von einem Übersetzungsfehler des Fernsehsenders. Er habe lediglich gesagt, dass der Fall inzwischen in eine "juristische Phase" eingetreten sei.

Die 15 britischen Marinesoldaten waren am Freitag vergangener Woche im Mündungsbereich der Wasserstraße Schatt el Arab zwischen dem Irak und Iran von iranischen Soldaten gefangengenommen worden.

EU: Bruch internationalen Rechts

Nach britischen Angaben spielte sich der Vorfall in irakischen Gewässern ab. Teheran zufolge befanden sich die Soldaten auf der iranischen Seite der Seegrenze.

Die Europäische Union warf Iran in einer Protesterklärung einen Bruch internationalen Rechts vor und forderte die sofortige und bedingungslose Freilassung der Briten. Russland wünscht hingegen eine Untersuchung des Vorfalls durch die Vereinten Nationen.

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