Kommunalwahl im Gazastreifen:Radikalislamische Hamas holt 77 von 118 Sitzen

Israels Premier Scharon lobte jüngst Arafat-Nachfolger Abbas. Doch wie es um dessen Rückhalt bei den Palästinensern steht, zeigt der letzte Urnengang.

Die islamische Hamas-Bewegung ist als Sieger aus der ersten Kommunalwahl im Gazastreifen hervorgegangen. Wie aus Kreisen der Wahlkommission verlautete, gewann die Hamas 77 von 118 Sitzen in zehn Bezirken.

Die Fatah-Bewegung von Präsident Mahmud Abbas errang demnach 26 Sitze, weitere 14 Mandate entfallen auf unabhängige Kandidaten. Die radikale Volksfront gewann einen Sitz.

Die amtlichen Ergebnisse sollten noch im Laufe des Freitags offiziell verkündet werden. Der Erfolg der Hamas ist Beleg für die große Sympathie, die die islamistische Organisation bei den Menschen im Gazastreifen genießt. Sie unterstützt dort arme Menschen und finanziert beispielsweise Schulen, Kindergärten oder Wohlfahrtseinrichtungen.

Städter und Flüchtlinge wählen später

Im Gazastreifen waren zunächst nur 90.000 Wähler in zur Stimmabgabe aufgerufen. In den vier größeren Städten und acht Flüchtlingslagern soll später gewählt werden, ohne dass über den genauen Zuschnitt der Wahlbezirke schon Einigkeit erzielt wurde.

Insgesamt leben im Gazastreifen etwa 1,5 Millionen Palästinenser.

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