Klarer Sieg:Bulgarischer Staatspräsident wiedergewählt

Georgi Parwanow darf eine zweite Amtszeit antreten. Für den 49-jährigen Sozialisten stimmten bei der Stichwahl rund 78 Prozent der Wähler, wie aus den Prognosen von mehreren Meinungsforschungsinstituten hervorging.

Damit setzte er sich klar gegen den Vorsitzenden der nationalistischen Ataka-Partei, Wolen Siderow (50), durch. Der kam auf rund 22 Prozent der abgegebenen Stimmen. Offizielle Ergebnisse werden erst heute vorliegen.

Parwanow wurde am Abend von seinem Wahlstab umjubelt und mit einem riesigen Rosenstrauß begrüßt. "Das Ergebnis wurde erwartet", weil "wir die Besseren waren", sagte Parwanow in einer ersten Reaktion.

Erstmals seit 16 Jahren sei in Bulgarien ein Staatsmann wiedergewählt worden, freute sich der sozialistische Ministerpräsident Sergej Stanischew. Er nannte das Wahlergebnis "ein Referendum für die europäische Integration" Bulgariens.

Wahlbeteiligung von 41 Prozent

Ataka-Chef Siderow weigerte sich zunächst, seine Niederlage anzuerkennen. Parwanow sei ein "unglaublich überproportionaler Gegner" gewesen, für den die gesamte "Staatsmaschine, alle Soziologen und Medien" gearbeitet hätten. Ataka wolle jetzt für vorzeitige Parlamentswahlen arbeiten, weil die gegenwärtige Regierung "schädlich für Bulgarien" sei, kündigte Siderow an.

Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der staatlichen Wahlkommission bei 41 Prozent und war damit etwa so gering wie beim ersten Wahlgang vor einer Woche, als 42 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen gingen. In der zweiten Runde hatte die Beteiligung keine Rolle mehr gespielt.

Die Stichwahl wurde notwendig, weil beim ersten Durchgang mit 42 Prozent weniger als die Hälfte der 6,4 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben hatte. Parwanow hatte schon am letzten Sonntag mit 64 Prozent der Stimmen klar gesiegt. Siderow war auf dem zweiten Platz gelandet.

(dpa)

© N/A - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: