Kita-Tarifstreit:Schlichterspruch abgelehnt

Die Gewerkschaft Verdi fordert von den Arbeitgebern ein neues Angebot. Sonst wird ab Herbst wieder gestreikt.

Die Gewerkschaft Verdi hat von den Kommunen ein neues Angebot für Erzieher und Sozialarbeiter verlangt. Die Schlichtung sei gescheitert, "wenn die Verhandlungen mit den Arbeitgebern am Donnerstag keine Verbesserungen des Schlichterspruchs ergeben", teilte die Organisation am Dienstag nach einer Sitzung ihrer Bundestarifkommission in Frankfurt mit. "Beide Seiten sind jetzt gut beraten, ihren Beitrag zu einer Befriedung dieser Auseinandersetzung zu leisten", sagte der Vorsitzende Frank Bsirske.

Zum ersten Mal teilte Verdi im Detail mit, warum die Mehrheit der Mitglieder in einer Befragung den Schlichterspruch abgelehnt habe. Erstens störten sie sich an der langen Laufzeit, die einen weiteren Anlauf zur Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe erst in fünf Jahren möglich mache. Zweitens sehe der Schlichterspruch gerade für jüngere Erzieherinnen "in der Mehrheit" nur Verbesserungen von höchstens 30 Euro brutto im Monat vor. Drittens seien die Tätigkeiten von Sozialarbeitern und Sozialpädagogen in dem Schlichterspruch "kaum und teilweise gar nicht" berücksichtigt worden. Viertens würden die Beschäftigten in zu niedrige Entgeltgruppen eingeordnet, falls sie zwar bereits Berufserfahrung gesammelt hätten, diese aber bei anderen Arbeitgebern als den Kommunen. Bsirske sagte, entweder gelängen am Donnerstag Verbesserungen, "oder es stehen die Zeichen auf Streik". Die Gewerkschaft hatte aber bereits angekündigt, dass damit erst von Oktober an zu rechnen ist.

© SZ vom 12.08.2015 / AFP, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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