Der umstrittene US-Justizminister Alberto Gonzales ist zurückgetreten. Das bestätigte das Weiße Haus auf Anfrage amerikanischer Medien.
Gonzales stand wegen der Entlassung mehrerer Bundesanwälte seit längerem auch in den eigenen Reihen in der Kritik. Bisher hatte er Forderungen nach seinem Rücktritt zurückgewiesen, doch am Freitag soll er Bush angeblich telefonisch mitgeteilt haben, dass er sein Amt aufgebe.
Die Entscheidung sollte laut New York Times jedoch erst nach einem Mittagessen mit dem Präsidenten und seiner Frau am Montag bekannt gegeben werden.
Bush hat sich noch nicht für einen Nachfolger entschieden, doch die Position soll nicht lange frei bleiben, hieß es aus dem Weißen Haus.
Bush wird einsamer
Der Präsident hatte Gonzales lange trotz der Angriffe unterstützt, ist dieser doch ein alter Freund aus Texas. Doch der Justizminister geriet wegen der Entlassung von neun Generalstaatsanwälten vergangenes Jahr unter Druck, da er sie angeblich ihrer politischen Linie wegen hat auswechseln lassen. Ferner wurde er für die umstrittenen Methoden beim Abhören von Terrorverdächtigen verantwortlich gemacht, so die New York Times.
Gonzales' Rücktritt folgt auf eine ganze Reihe prominenter Mitarbeiter, die Bushs inneren Kreis verlassen haben. Karl Rove, Bushs enger Berater, trat vor zwei Wochen zurück.