Jordanien:Ungeheurer Al-Qaida-Anschlag verhindert

Lesezeit: 1 min

Bis zu 80.000 Tote - mit diesem Ziel haben islamistische Terroristen offenbar Chemie-Anschläge in der jordanischen Hauptstadt Amman geplant. Asmi Jayyusi, Kopf der Terrorzelle, sagte nach seiner Festnahme, er sei von dem als al-Qaida-Top-Terrorist gesuchten Jordanier Abu Musab al-Sarkawi rekrutiert worden.

Das jordanische Fernsehen berichtete über weitere Details der Ermittlungen gegen in den vergangenen Wochen von den Sicherheitskräften des Landes verhafteten zehn mutmaßlichen Terroristen. In der 20-minütigen Sendung sagten auch einige der Beschuldigten aus.

Zusammen mit mehreren Syrern habe er Anschläge mit chemischen Stoffen unter anderem auf die US-Botschaft, den jordanischen Ministerpräsidenten und die Geheimdienstzentrale geplant, sagte Asmi Jayyusi.

Dazu habe er mehrere Fahrzeuge gekauft und sie bei Irbid, 80 Kilometer nördlich von Amman umbauen lassen. Das jordanische Fernsehen zeigte Bilder von mehreren bei den Razzien sichergestellten Lastwagen sowie große Mengen Chemikalien.

Nach Angaben der Ermittler wollten die Terroristen 20 Tonnen Chemikalien für die Anschläge einsetzen. Bei Festnahmen in der vergangenen Woche waren nach Polizeiangaben vier der mutmaßliche Terroristen ums Leben gekommen.

Sarkawi steckt angeblich hinter den Öl-Anschlägen im Irak

Der flüchtige Top-Terrorist Sarkawi soll auch hinter dem gescheiterten Anschlag auf die irakische Erdölverladestation bei Basra vom vergangenen Wochenende stecken. Auf einer einschlägig bekannten Internet-Seite hieß es in einer mit Sarkawis Namen unterzeichneten Mitteilung, der Anschlag habe sich gegen von australischen Truppen beschützte Öltanker gerichtet.

"Der durchtriebene australische Präsident kam, um zu sehen, was seinen Truppen passiert ist", hieß es zu einem Überraschungsbesuch John Howards vom Sonntag im Irak.

Am Wochenende hatten die Besatzungstruppen Unbekannte gestoppt, die mit drei Booten einen Anschlag auf das südirakischen Ölterminal Umm Kasr verüben wollten. Dabei starben nach US-Militärangaben zwei Amerikaner. Die USA machen Sarkawi für zahlreiche weitere Anschläge im Irak verantwortlich und haben ein Kopfgeld von zehn Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt. Ein jordanisches Sicherheitsgericht hatte den Flüchtigen anfang April wegen Mordes an einem US-Diplomaten in Abwesenheit zum Tode verurteilt.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: