Japan:Fünf Tote bei schweren Erdbeben

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Eine Serie schwerer Erdbeben hat den Norden Japans erschüttert. Mindestens fünf Menschen kamen Medienberichten zufolge ums Leben, mehr als 500 weitere erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Mindestens vier Menschen wurden vermisst.

Das Stromnetz rund um das Bebenzentrum in Ojiya in der nordwestlichen Präfektur Niigata fiel aus, Telefonverbindungen wurden unterbrochen, ein Schnellzug entgleiste. Ministerpräsident Junichiro Koizumi berief ein Katastrophenteam ein, wie ein Sprecher mitteilte.

Das erste Beben ereignete sich dem Meteorologischen Dienst zufolge gegen 18.00 Uhr (Ortszeit) und hatte eine Stärke von 6,8. Das Zentrum lag 20 Kilometer unter der Erdoberfläche. Von den 125 Nachbeben erreichten die kräftigsten noch immer eine Stärke von 6,2. Selbst im 250 Kilometer südöstlich gelegenen Tokio wankten die Häuser für mehrere Minuten.

Keine Tsunamis

In mehreren Ortschaften seien die Beben so stark zu spüren gewesen, dass die Menschen nicht mehr aufrecht stehen konnten, berichteten Medien. "Die Beben halten an", erklärte Masahiro Yamamoto vom Wetterdienst auf einer Pressekonferenz, die im ganzen Land übertragen wurde. Es bestehe aber keine Gefahr von gefährlichen Flutwellen, so genannten Tsunamis, hieß es.

Die Behörden riefen die Einwohner der betroffenen Region auf, Schutzunterkünfte aufzusuchen. Rettungsteams wurden entsandt, doch Dunkelheit und aufgerissene Straßen behinderten die Bergungsarbeiten.

Zwei Menschen in Ojiya wurden von herabfallenden Felsbrocken getroffen und erlagen im Krankenhaus ihren Verletzungen, wie der Fernsehsender NHK berichtete. Ein 34-Jähriger in Tokamachi wurde von einer einstürzenden Mauer erschlagen. Dem Sender Kyodo News zufolge erlag eine 70-Jährige infolge des Bebens einem Herzversagen, auch ein zwei Monate altes Baby kam ums Leben.

Nach Behördenangaben barsten in der Präfektur Niigata Trinkwasser- und Abwasserleitungen. Von den Stromausfällen waren 250.000 Haushalte betroffen. Das Beben erschüttert Japan nur drei Tage nachdem das Land vom schwersten Taifun seit 16 Jahren heimgesucht worden war. Dem Wirbelsturm "Tokage" fielen 79 Menschen zum Opfer, Dutzende weitere wurden am Samstag noch vermisst.

(AP)

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