Israels Vize-Ministerpräsident Silwan Schalom hat bei einem Besuch im südpolnischen Oswiecim (Auschwitz) am Holocaust-Gedenktag die Politik des Iran mit dem Vorgehen von Nazi-Deutschland gegen die Juden gleichgesetzt.
"Das, was sich der Iran jetzt zu tun bemüht, unterscheidet sich gar nicht davon, was Hitler mit dem jüdischen Volk vor 65 Jahren getan hat", sagte Schalom an diesem Dienstag laut der polnischen Nachrichtenagentur PAP.
Sein Land werde sich niemals mit der iranischen Atombombe abfinden, betonte der Politiker vor Beginn des 18. "Marsches der Lebenden" zur Erinnerung an die sechs Millionen Opfer des Holocausts.
Schalom warf dem Iran unter Präsident Mahmud Ahmadinedschad vor, alles zu versuchen, um Israel von der Weltkarte zu fegen und die gemäßigten Nahoststaaten aufzuwiegeln. "Die Welt muss sich vereinigen, um das aufzuhalten", appellierte er.
Ahmadinedschad hatte bei der UN-Konferenz gegen Rassismus am Montag die israelische Politik in den palästinensischen Gebieten als rassistisch und barbarisch kritisiert.
Deutsche Schüler nahmen an Gedenkveranstaltung teil
Zusammen mit mehreren tausend jungen Juden aus Israel ging Schalom vom NS-Konzentrationslager Auschwitz zum rund drei Kilometer entfernten, ehemaligen deutschen Vernichtungslager Birkenau.
Auch Schüler und Studenten aus Polen, Deutschland und anderen Staaten der Welt beteiligten sich an dem Marsch. Bei der Abschlussveranstaltung in Birkenau wurde am Nachmittag am Opferdenkmal in der Nähe der Gaskammer-Ruine das jüdische Totengebet Kaddisch gesprochen.
Das größte nationalsozialistische Todeslager Auschwitz-Birkenau war 1940 im besetzten Polen errichtet worden. Bis Kriegsende 1945 wurden dort mehr als eine Million Menschen ermordet. Die meisten der Opfer waren Juden.