Israel:Ex-Präsident wegen Vergewaltigung angeklagt

Israels ehemaliger Präsident muss vor Gericht: Die Staatsanwaltschaft wirft Mosche Katzav Vergewaltigung und andere Sexualstraftaten vor.

Israels ehemaliger Präsident Mosche Katzav muss sich wegen Vergewaltigung und anderer Sexualstraftaten vor Gericht verantworten. Die Anklage wirft dem ehemaligen Staatsoberhaupt Vergewaltigung in zwei Fällen und Belästigung einer weiteren Angestellten vor.

Moshe Katzav muss sich vor Gericht verantworten (Foto: Foto: Reuters)

Katzav soll die Taten während seiner Amtszeit als Tourismusminister Ende der 90er Jahre begangen haben, heißt es in der Anklageschrift, die am Donnerstag beim Amtsgericht in Tel Aviv eingereicht wurde. Zudem soll Katzav nach seiner Ernennung zum Präsidenten im Jahr 2000 zwei weitere Angestellte sexuell belästigt haben. Nachdem der Skandal 2006 bekanntgeworden war, habe er die Justiz behindert und in einem Fall Zeugen beeinflusst.

Der 63-Jährige war 2007 zurückgetreten und lehnte ein Jahr später den Vorschlag ab, im Gegenzug für einen Verzicht auf die Vergewaltigungsvorwürfe weniger schwere sexuelle Vergehen einzuräumen. Auch einer Haftstrafe wäre er damit entgangen.

Katzav hat alle Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen und sich als Opfer einer Hexenjagd beschrieben, die von politischen Gegnern und den Medien angefacht worden sei. Zu seinem Nachfolger wurde 2007 der Friedensnobelpreisträger Schimon Peres gewählt.

© sueddeutsche.de/Reuters/AP/aho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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