Islamisten:"Ein Winter voller Racheakte"

Lesezeit: 1 min

Eine Gruppe aus der Umgebung des islamistischen Terrornetzwerks al-Qaida hat sich zu dem Anschlag auf die UN in Bagdad bekannt und weitere Attentate angekündigt.

Bei dem Anschlag vor einer Woche ist der UN-Sonderbeauftragte Sergio Vieira de Mello ums Leben gekommen. Nach Angaben der arabischen Zeitung al-Hajat gibt es ein Bekennerschreiben, das von der Terrorgruppe "Abu Hafis el Masri" unterzeichnet worden ist. Danach sollte der Autobombenanschlag eine "Lektion für die USA" sein.

Bei dem Attentat sind außer de Mello mindestens 22 Personen ums Leben gekommen. Die Vereinten Nationen arbeiteten gegen den Islam und verschönten nur "das hässliche Gesicht des US-Außenministeriums", hieß es in dem Bekennerschreiben weiter. De Mello wird darin als Freund von US- Präsident George W. Bush bezeichnet. Der Brasilianer sei ein christlicher Kreuzzügler gegen den Islam gewesen.

Rotes Kreuz zieht Personal ab

Nach dem Anschlag zieht das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) einen Teil seines Personals aus Bagdad ab. "Wir wollen im Irak bleiben, aber ohne Sicherheitsgarantie für unser Personal können wir nicht arbeiten", sagte IKRK-Sprecher Eros Bosisio in Genf.

Die humanitäre Organisation habe eine Warnung erhalten, dass sie ein mögliches Ziel für einen Angriff sei. 50 Mitarbeiter würden in Bagdad bleiben und humanitäre Arbeit leisten, sagte Bosisio. Zu den Aktivitäten der Organisation im Irak gehören weiterhin Reparaturen für die Wasser- und Stromversorgung sowie Besuche von Kriegsgefangenen.

Nach einer Bombendrohung wurde am Montag die Dschumhurija-Brücke in Bagdad, die wichtigste Verbindung über den Tigris, gesperrt. Sie ist der Zubringer zur US-Zivilverwaltung im Zentrum Bagdads sowie zum ehemaligen Präsidentenpalast, in dem US-Zivilverwalter Paul Bremer residiert.

Beim ersten Todesfall eines dänischen Soldaten im Irak haben dessen Kameraden nach Angaben des Fernsehens nicht nur den Tod des Dänen selbst verursacht, sondern auch zwei unbewaffnete irakische Fischer erschossen.

Wie der dänische Sender TV2 am Montag berichtete, ergab das die vorläufige Untersuchung durch Heeresdienststellen. Die dänische Militärführung hatte zunächst behauptet, der 34-jährige Unteroffizier sei während eines Feuergefechtes mit Irakern durch einen Querschläger aus einer dänischen Waffe ums Leben gekommen.

(sueddeutsche.de/dpa)

© N/A - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: