Irakkrieg:Rumsfeld: Keine Verbindung zwischen Saddam und bin Laden

Jetzt hat auch der US-Verteidigungsminister eingeräumt, dass es "keinen starken Beweis" für eine Verbindung zwischen Saddam Hussein und der Terrororganisation al-Qaida gab. Und Hinweise auf irakische Massenvernichtungswaffen seien falsch gewesen, gab Rumsfeld zu.

Rumsfeld räumte am Montag vor dem Rat für auswärtige Beziehungen in New York ein, dass die Schlussfolgerungen der US-Geheimdienste "falsch" gewesen seien, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besessen habe.

"Es hat sich herausgestellt, dass wir keine Waffen (im Irak) gefunden haben", sagte Rumsfeld. "Warum das Geheimdienstmaterial falsch war, kann ich nicht sagen."

Noch in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem Sender Fox News hatte Rumsfeld behauptet, Saddam Hussein habe seine Waffen vermutlich vor Beginn der Invasion versteckt.

Zudem musste der US-Verteidigungsminister eingestehen, dass sich Informationen über eine Verbindung zwischen dem gestürzten irakischen Staatschef und al-Qaida nicht bestätigt haben. Auf Nachfrage sagte er: "Soweit ich weiß, habe ich keine starken Beweise für eine Verbindung gesehen."

"Möglicherweise nicht repräsentativ"

Ihm hätten damals Berichte des Geheimdiensts CIA vorgelegen, in dem einzelne Treffen zwischen irakischen Regierungsvertretern und al-Qaida-Repräsentanten dokumentiert worden seien, sagte Rumsfeld. "Dies war möglicherweise nicht repräsentativ für eine harte Verbindung", räumte der Minister bei seinem Auftritt vor dem regierungsunabhängigen Council on Foreign Relations ein.

Im September 2002 hatte Rumsfeld Informationen über Verbindungen zwischen Bagdad und al-Qaida noch als "glaubwürdig" bezeichnet. So hätten Al-Qaida-Vertreter im Irak Möglichkeiten zum Erwerb von Massenvernichtungswaffen sondiert und mit der Regierung über Rückzugsmöglichkeiten für Terroristen im Irak gesprochen.

Eine Bedrohung der USA durch die angeblichen Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins sowie seine Zusammenarbeit mit internationalen Terroristen hatten Rumsfeld und US-Präsident George W. Bush als Gründe für den Irak-Krieg angeführt.

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