Irak:Verletzte bei Anschlag auf irakische Polizei

Auf dem Gelände einer Polizeischule in Bagdad ist eine Autobombe explodiert. In Nadschaf versammeln sich hunderttausende Schiiten, um Abschied von ihrem getöteten Führer Mohammed Bakr el Hakim zu nehmen. Der Ayatollah war vor vier Tagen Opfer eines Anschlags geworden, bei dem mehr als 80 Menschen starben.

Bei einem Bombenanschlag auf eine Polizeischule in Bagdad sind am Dienstag mehrere Menschen verletzt worden.

Bei der Detonation der Autobombe auf einem Parkplatz seien mindestens sieben Menschen verletzt worden, berichtete der in Katar ansässige arabische Fernsehsender El Dschasira. Mindestens zehn Autos brannten vollständig aus, es entstand hoher Sachschaden.

Weil der Parkplatz durch eine massive Mauer abgetrennt sei, habe die Explosion am Gebäude selbst aber nur geringen Schaden angerichtet, berichtete der US-Sender CNN unter Berufung auf einen irakischen Polizeioffizier.

Der Zustand von einem der Verletzten wurde als ernst beschrieben. Es habe bereits mehrfach Morddrohungen gegen Iraker gegeben, die mit den US-Truppen zusammenarbeiten.

Trauerprozession nach Nadschaf

Unterdessen bewegte sich eine Trauerprozession mit mehreren hunderttausend Menschen auf die heilige Stadt Nadschaf zu, wo der am Freitag ermordete Schiitenführer Mohammed Bakr el Hakim symbolisch beigesetzt werden sollte.

Der 64-jährige Schiitenführer war am Freitag bei einem verheerenden Bombenanschlag auf eine Moschee der Stadt getötet worden.

Die Prozession hatte am Sonntag im rund 150 Kilometer entfernten Bagdad begonnen. Am Morgen waren die Trauernden von der Stadt Kufa unter strengen Sicherheitsvorkehrungen schiitischer Milizen und der irakischen Polizei aufgebrochen.

Bei der Bombenexplosion waren insgesamt mehr als 80 Menschen umgekommen.

Die Hintergründe des Anschlags sind noch unklar. El Hakim war ein profilierter Gegner Saddam Husseins gewesen.

Er leitete den Obersten Rat für die Islamische Revolution im Irak (SCIRI), der mit der US-Zivilverwaltung zusammenarbeitet.

Die sterblichen Überreste des Schiitenführers konnten noch nicht identifiziert werden, lediglich seine Armbanduhr, sein Turban und ein Ehering el Hakims wurden am Explosionsort gefunden.

(sueddeutsche.de/dpa)

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