Irak:USA verschieben Truppenabzug

Eigentlich sollte der Einsatz von 9000 US-Soldaten, die im Irak-Krieg gekämpft hatten, im Herbst enden. Nun müssen sie bleiben - auf unbestimmte Zeit. Das hat die Armee angesichts der zunehmenden Zahl von Angriffen beschlossen.

Den Krieg hat US-Präsident vor etlichen Wochen als beendet erklärt - doch Frieden ist im Irak nicht in Sicht: Fast täglich geraten dort US-Soldaten unter Beschuss, werden bei Angriffen getötet oder verletzt.

Angesichts dieser prekären Sicherheitslage verschieben die USA den ursprünglich bis zum Herbst geplanten Abzug tausender Soldaten nun auf unbestimmte Zeit.

Das teilten Sprecher der US-Armee am Montagabend (Ortszeit) mit.

Betroffen sind rund 9000 Angehörige der 3. Infanterie-Division, die sich seit Beginn des Krieges im Irak aufhält und als Speerspitze der US-Streitkräfte den Großteil der Kämpfe einschließlich der Eroberung Bagdads bestritten hatte.

Die Soldatinnen und Soldaten - insgesamt zwei Drittel der Division - sollten ursprünglich stufenweise im August und September die Heimkehr antreten.

Das hatten sowohl Verteidigungsminister Donald Rumsfeld als auch der kürzlich aus dem Amt ausgeschiedene Chef des US-Zentralkommandos, General Tommy Franks, noch vor wenigen Tagen bekräftigt.

Instabile Lage

Wegen der weiterhin instabilen Lage im Irak würden die Soldaten aber weiterhin benötigt, sagte ein Sprecher der Division in auf ihrem Heimatstützpunkt Fort Stewart (US-Staat Georgia).

Die Hiobsbotschaft für die Soldaten kam am selben Tag, an dem Bemühungen der USA um eine Aufstockung der Truppenpräsenz im Irak durch indische Soldaten gescheitert waren.

Indien hatte am Montag - wie zuvor auch Deutschland und Frankreich - mitgeteilt, dass eine Beteiligung, wenn überhaupt, nur unter dem Dach der UN in Frage käme. Die USA hatten auf die Entsendung von 17.000 indischen Soldaten gehofft.

(sueddeutsche.de/dpa)

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