Irak und Afghanistan:US-Armee räumt 94 Fälle von Misshandlungen ein

Die Zahl von Übergriffen durch US-Soldaten ist weit höher, als das Pentagon bislang geschätzt hat. Systematisch habe das Militär Gefangene jedoch nicht gefoltert, sagt ein Bericht des Armee-Inspekteurs Paul Mikolashek.

Dem Report zufolge sind im Zuge von Untersuchungen im Irak und in Afghanistan 94 Fälle von erwiesenen oder möglichen Misshandlungen einschließlich Diebstahls seit Ende 2001 aufgedeckt worden.

Die angeführte Fälle liegen in der Zahl deutlich über Schätzungen des Verteidigungsministeriums vor wenigen Wochen.

"Angemessene rechtliche Maßnahmen" gegen Täter

Diese Ermittlungen zeigten, dass es sich um individuelle Verstöße gegen geltende Regeln und Werte handele, sagte Heeresgeneral Les Brownlee vor dem Streitkräfteausschuss des Senats.

Sowohl Brownlee als auch Mikolashek sprachen zudem vom "Versagen einiger weniger militärischer Führer, die es versäumt hätten, "Standards der Disziplin" durchzusetzen und sicherzustellen, dass die Regeln befolgt würden.

"Sie hätten wissen müssen, dass diese Art von Vorfällen falsch waren und dass sie hätten gestoppt werden müssen", sagte der Heeresinspekteur.

Im April waren Bilder von Misshandlungen durch US-Soldaten im irakischen Gefängnis Abu Ghraib um die Welt gegangen und hatten international Empörung ausgelöst.

"Das Heer hat strafrechtliche Ermittlungen in diesen Fällen eingeleitet, und wir haben und werden angemessene rechtliche Maßnahmen ergreifen", versicherte Brownlee.

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