Irak:Tote bei Angriffen und Demos

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Bei Anschlägen und gewalttätigen Schiiten-Protesten sind am Wochenende im Irak mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. Bei Angriffen von irakischen Rebellen sind erneut zwei US-Soldaten getötet worden.

In der Pilgerstadt Nadschaf starben am Sonntag bei Zusammenstößen zwischen spanischen Soldaten und Demonstranten aus dem Kreis der Anhänger des radikalen Schiiten-Predigers Muktada el Sadr mindestens vier Iraker. Dutzende wurden verletzt.

Am Samstag kamen bei einer ähnlichen Demonstration in Bagdad zwei Schiiten ums Leben. El Sadr begann am Sonntag in einer Moschee in Nadschaf einen Sitzstreik.

Bei der Demonstration am Sonntag bewarfen die Anhänger des radikalen Predigers nach Augenzeugenberichten die Spanier mit Steinen. Jene hätten das Feuer eröffnet, hieß es. Die Demonstranten hatten zuvor die Freilassung von Scheich Mustafa el Jakubi, einem Vertrauten von El Sadr, gefordert. Der Fernsehsender Al Dschasira berichtete von zehn Toten.

Auch im Zentrum von Bagdad versammelten sich Tausende Anhänger El Sadrs. Sie forderten unter anderem die Wiedereröffnung der von der US-Besatzungsmacht für 60 Tage geschlossenen Zeitung der Bewegung.

Die Demonstranten trugen die Särge der zwei Aktivisten durch die Straßen, die am Vortag ums Leben gekommen waren, als sie sich vor amerikanische Panzer warfen.

Zwei US-Marineinfanteristen getötet

Bei Kampfhandlungen im Westirak wurden am Samstag nach Angaben des Militärkommandos in Falludscha zwei US-Marineinfanteristen getötet.

In Mahmudija, 30 Kilometer südlich von Bagdad, erschossen Unbekannte den örtlichen Polizeichef und seinen Fahrer; beim Angriff auf eine Polizei-Patrouille starben ein irakischer Polizist und ein Passant.

Bei einer Explosion vor einem Wohnhaus im Bagdader Vorstadtbezirk Dora wurden laut Ärzten zwei Menschen getötet. Den Anwohnern zufolge war eine Rakete eingeschlagen.

Nahe der Stadt Samarra wurden in der Nacht zum Sonntag drei Angehörige des Zivilschutzes getötet, als ein Sprengsatz an ihrer Straßensperre explodierte. In der Schiitenstadt Kerbela erschossen Unbekannte ein führendes Mitglied der aufgelösten Baath-Partei. In der nördlich von Bagdad gelegenen Stadt Bakuba starb bei einem Handgranaten-Anschlag auf eine schiitische Moschee ein Wächter.

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