Irak:Regierung wird Osthoffs Projekte nicht mehr fördern

Die deutsche Archäologin wurde nach dem Ende ihrer Entführung "unmissverständlich" aufgefordert, nicht mehr in den Irak zurückzukehren. Das Auswärtige Amt werde kein Projekt unterstützen, das mit einem Aufenthalt von Osthoff in dem Land verbunden sei.

Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte einen entsprechenden Bericht der Neuen Osnabrücker Zeitung. Allerdings sei Osthoff eine freie Person. Laut Zeitungsbericht verdichten sich die Hinweise, dass sie allen Warnungen zum Trotz später wieder im Irak leben wolle.

Damit ist laut NOZ offensichtlich Osthoffs Projekt im Auswärtigen Amt vom Tisch, im nordirakischen Erbil ein deutsches Kulturzentrum aufzubauen. Noch im Oktober habe die deutsche Botschaft in einem Brief an die kurdische Regionalregierung Unterstützung für Osthoffs Idee signalisiert.

Die 43-Jährige habe trotz mehrfacher Warnungen im Oktober und im November auch ihre Arbeit zur Sanierung einer Karawanserei in Mossul wieder aufgenommen.

Osthoff verkehrte in Haus eines BND-Mannes

Das Projekt war Ende Mai auf Eis gelegt worden, nachdem es angeblich Entführungspläne von der Terrorgruppe al-Qaida gegen Osthoff gab.

Die Deutsche war von der Antikenverwaltung in Bagdad als Leiterin des Projekts eingesetzt worden, das vom Auswärtigen Amt mit rund 43.000 Euro gefördert wurde. Auch diese Maßnahme solle nicht mehr fortgeführt werden.

Die NOZ berichtete weiter unter Berufung auf Augenzeugen, dass Osthoff in einem Haus des Bundesnachrichtendienstes in Bagdad verkehrt habe und deshalb von den Entführern anfänglich für eine Spionin gehalten worden sei.

Osthoffs Mutter Ingrid Hala sagte dem Blatt, sie warte seit der Freilassung noch immer auf einen Anruf ihrer Tochter.

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