Irak:Neun Tote bei Absturz eines US-Hubschraubers

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Die Maschine vom Typ "Black Hawk" ist nördlich von Falludscha zu Boden gegangen. Das US-Militär spricht von einer "missglückten Notlandung". Augenzeugen berichten allerdings, der Hubschrauber sei mit einer Rakete abgeschossen worden.

Später wurde ein Transportflugzeug kurz nach dem Start von Bagdad unter Beschuss genommen und machte eine Notlandung. Verletzt wurde dabei niemand. Die C-5-Frachtmaschine der US-Armee sei nach dem Start in Bagdad vermutlich von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden, sagte ein Pentagon-Sprecher in Washington. Eines der vier Triebwerke sei beschädigt worden.

Zur Absturz-Ursache des Hubschraubers wollte das US-Militär keine genauen Angaben machen. Ein Armeesprecher bestätigte in Bagdad, der "Black Hawk" sei um 14.22 Uhr (Ortszeit) südlich von Falludscha bei einer missglückten Notlandung stark beschädigt worden. Alle vier Besatzungsmitglieder sowie fünf Passagiere seien getötet worden, sagte Brigadegeneral Mark Kimmit. Die genaue Ursache des Absturzes werde allerdings noch untersucht.

Ein 27-jähriger Bauer namens Ahmed el Dschamali, sagte der Nachrichtenagentur AP, er habe gesehen, wie eine Rakete den Hubschrauber am Heck getroffen habe. Dieser sei daraufhin abgestürzt und in Flammen aufgegangen. Zum Zeitpunkt des Zwischenfalls hätten sich zwei Helikopter in der Luft befunden, die beide klar mit roten Kreuzen für humanitäre Missionen gekennzeichnet gewesen seien.

Augenzeuge: "Black Hawk" wurde von Rakete getroffen

Der Student Wali Kurdi erklärte, der abgestürzte Hubschrauber sei von einer Explosion in zwei Teile zerrissen worden und habe Feuer gefangen, bevor er am Boden aufgeschlagen sei.

Falludscha ist eine Hochburg der Aufstandsbewegung gegen die amerikanische Besatzung. Erst am 3. Januar wurde in dieser als "sunnitisches Dreieck" bezeichneten Region ein Hubschrauber abgeschossen. Dabei kam ein Soldat ums Leben.

Am 15. November kollidierten bei Mossul zwei "Black-Hawk"-Hubschrauber - vermutlich nach einem Beschuss mit einer Granate. 17 Soldaten wurden getötet.

Bei einem Mörserangriff auf eine US-Kaserne westlich von Bagdad kam am Mittwochabend ein Soldat ums Leben, 34 wurden verletzt. Die Granaten schlugen im Wohn- und Schlafbereich von Camp Seitz ein, wie die Streitkräfte am Donnerstag mitteilten. Das Camp liegt ebenfalls im so genannten sunnitischen Dreieck.

© sueddeutsche.de/AP/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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