Irak:Neue Welle der Gewalt

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Bei mehreren Anschlägen sind im Irak erneut mehr als 50 Menschen getötet worden. Allein bei zwei Autobombenanschlägen in Tel Afar im Nordirak kamen nach Angaben von Ärzten 30 Menschen ums Leben, zehn wurden verletzt.

Unterdessen setzten irakische Sicherheitskräfte und die US-Armee ihren Kampf gegen die Extremisten in den Rebellenhochburgen des Landes fort. Nach US-Angaben wurden allein in der Bagdader Vorstadt Abu Ghoreib binnen 24 Stunden 285 "Terrorverdächtige" gefangen genommen.

An der Offensive gegen die Rebellen waren am Montag 2500 Soldaten beteiligt. Das Verteidigungsministerium in Bagdad sprach von 181 Verhafteten in Bagdad, Hilla, Falludscha und Diwanija. Am Vortag hatte die Regierung über die Festnahme von 300 Aufständischen berichtet.

Bei den Anschlägen in Tel Afar rund 60 Kilometer nord-westlich von Mossul explodierten am Abend im Abstand von fünf Minuten zwei Autobomben vor dem Haus eines turkmenischen Stammesführers, berichtete die Polizei.

Es wurde vermutet, dass der Anschlag keinen politischen Hintergrund hat, sondern Teil eines Stammeskonflikts ist. Das Haus des Stammesführers war bereits am Morgen mit Handgranaten angegriffen worden.

Raketenbeschuss

Bei der Explosion einer Autobombe vor einem Schnellrestaurant in einem Bagdader Schiiten-Viertel wurden am Montag nach Polizeiangaben mindestens zehn Menschen getötet, wie der US-Nachrichtensender CNN berichtete. Dutzende weitere wurden zum Teil schwer verletzt.

In Mahmudija - etwa 30 Kilometer südlich Bagdads - riss eine Autobombe mindestens fünf Menschen in der Nähe einer schiitischen Moschee in den Tod. 19 Menschen seien verletzt worden, berichtete der Nachrichtensender Al-Arabija.

Zuvor waren bei einer Autobombenexplosion in der nordirakischen Stadt Tus Churmatu sechs Menschen ums Leben gekommen. Zwei Zivilisten starben durch eine Rakete, die ihr Haus traf.

In Bagdad erschossen Aufständische am Morgen einen Sicherheitsberater der Regierung zusammen mit seinem Fahrer auf seinem Weg zur Arbeit. Nach Informationen von Al-Arabija bekannte sich die Terrorgruppe des Jordaniers Abu Mussab al-Sarkawi zu dem Attentat.

(dpa)

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