Irak:Mindestens 45 Tote bei Terroranschlag

Erneut hat es ein Rekrutierungsbüro von Polizei und Armee getroffen: Ein Selbstmordattentäter hat sich in der nordirakischen Kurdenstadt Erbil in die Luft gesprengt und dabei zahlreiche Bewerber, die für den Polizeidienst Schlange standen, mit in den Tod gerissen.

Der Attentäter habe das Zentrum am Morgen betreten und dann den an seinem Körper befestigten Sprengsatz gezündet, so ein Polizeisprecher.

Der Fernsehsender Al Arabija berichtete gar unter Berufung auf Sanitäter, bei dem Anschlag seien 60 Iraker ums Leben gekommen und 150 weitere verletzt worden.

Erbil liegt rund 350 Kilometer nördlich von Bagdad in überwiegend von Kurden bewohntem Gebiet. Sollte sich die hohe Opferzahl bestätigen, wäre es der folgenschwerste Anschlag seit Ende Februar.

Damals sprengte sich ein Selbstmordattentäter vor einem Rekrutierungszentrum in Hilla in die Luft und riss 110 Menschen mit in den Tod.

Zwei US-Soldaten getötet

In Bagdad wurden zwei US-Soldaten durch am Straßenrand versteckte Bomben getötet. Die Sprengsätze explodierten, als Militärkonvois passierten, wie die US-Streitkräfte mitteilten.

Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AP sind damit seit Beginn des Krieges im März 2003 mindestens 1585 US-Soldaten im Irak ums Leben gekommen.

Mit ihren neuen Anschlägen machten die Aufständischen deutlich, dass sie die am Dienstag vereidigte Regierung unter Führung des schiitischen Ministerpräsidenten Ibrahim Al Dschaafari nicht akzeptieren und ihren Kampf fortsetzen. Mit den Opfern vom Mittwoch stieg die Zahl der Toten allein in dieser Woche auf fast 160.

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