Irak:Mindestens 27 Tote bei Granatenangriff auf Moschee

In dem Gotteshaus in Kufa hielten sich tausende Schiiten auf, die sich an einem Demonstrationszug nach Nadschaf beteiligen wollten. Wer die Granaten abgefeuert hat, ist noch unklar. Kurz darauf eröffneten angeblich Nationalgardisten das Feuer auf die Gläubigen. Dutzende Demonstranten wurden verletzt.

Bei einem Granatenangriff auf die größte Moschee in der irakischen Stadt Kufa sind am Donnerstag nach Krankenhausangaben mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 63 weitere Menschen wurden verletzt, wie ein Mitarbeiter der Al-Furat-Al-Ausat-Klinik mitteilte. Kufa liegt in der Nähe der umkämpften Pilgerstadt Nadschaf.

Zum Zeitpunkt des Angriffs in Kufa hielten sich Tausende Menschen im Innern und außerhalb der größten Moschee der Stadt auf. Ein Augenzeuge sagte, sie hätten sich versammelt, um an einem Demonstrationszug nach Nadschaf teilzunehmen.

Eine Mörsergranate sei in der Moschee eingeschlagen, eine weitere vor dem Haupteingang. Anderen Angaben zufolge trafen drei Geschosse das Gelände.

Al-Sadr predigte in Kufas Moschee

Im Hof des Krankenhauses von Kufa lagen mehr als ein Dutzend Leichen. Vor dem Krankenhaus versammelte sich eine aufgebrachte Menschenmenge und rief "Allahu Akbar" ("Gott ist groß").

Wer die Granaten abgefeuert hatte, war zunächst nicht bekannt.

Kurz darauf eröffneten Bewaffnete das Feuer auf die Gläubigen, die auf dem Weg von Kufa nach Nadschaf waren. Laut Augenzeugen wurde mindestens ein Mensch getötet, Dutzende weitere verletzt.

Die Schüsse seien aus Richtung eines Stützpunktes gekommen, in dem Mitglieder der irakischen Nationalgarde sowie US-Soldaten untergebracht seien, hieß es weiter.

Vor dem zwischen beiden Städten gelegenen Militärstützpunkt riefen tausende Menschen Parolen für al-Sadr und gegen die irakische Übergangsregierung.

Im nahe gelegenen Nadschaf liefern sich amerikanische Streitkräfte seit rund drei Wochen heftige Gefechte mit Milizionären des radikalen schiitischen Predigers Muktada al-Sadr. In der Moschee von Kufa predigte al-Sadr in der Vergangenheit regelmäßig während der Freitagsgebete.

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