Irak-Kommission:Butler soll Blair geschont haben

Angeblich ist der Untersuchungsbericht der Butler-Kommission in letzter Minute abgeschwächt worden, um Premierminister Tony Blair zu entlasten.

Der in der vergangenen Woche veröffentlichte Butler-Bericht zur Arbeit des britischen Geheimdienstes vor dem Irak-Krieg ist laut Sunday Telegraph in letzter Minute abgemildert worden, um Premierminister Tony Blair zu entlasten. Die britische Zeitung gab ein namentlich nicht genanntes Mitglied der fünfköpfigen Untersuchungskommission um Lord Robin Butler als Informanten an.

Kontrast abgemildert

Die Änderungen hätten Tony Blair von dem Vorwurf der absichtlichen Täuschung über das irakische Waffenarsenal entlastet. Verändert worden sei die Passage über Blairs Regierungserklärung zu irakischen Massenvernichtungswaffen im September 2002. Der Kontrast zwischen dem Plädoyer Blairs für einen anscheinend zwingend notwendigen Krieg und den spärlichen Informationen, über die er tatsächlich verfügte, sei abgeschwächt worden.

Der Bericht der Untersuchungskomission hatte schwere Fehler des britischen Geheimdienstes bei der Analyse des irakischen Waffenarsenals vor Kriegsbeginn nachgewiesen. Im März 2002, ein Jahr vor dem Beginn des Irak-Kriegs, war dem Bericht zufolge das zur Verfügung stehende Geheimdienstmaterial nicht "ausreichend robust", um zu beweisen, dass der Irak die UN-Resolution zu Massenvernichtungswaffen verletzt hat. Tony Blair wurde für diese Fehler jedoch nicht verantwortlich gemacht.

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