Irak:Journalist entführt, TV-Moderatorin tot aufgefunden

Unbekannte haben den irakischen Journalisten Othman al-Maschhadani in der Nacht in Bagdad entführt. Die zuvor verschleppte Fernseh-Moderatorin Chamail Muhsin wurde indes gefunden - leblos.

Die Kidnapper al-Maschhadanis hätten sich bereits bei der Familie des Opfers telefonisch gemeldet und Lösegeld verlangt, meldete die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak unter Berufung auf die irakische Beobachtergruppe für Journalistische Freiheiten.

Der 29-jährige al-Maschhadani ist seit dem US-Einmarsch im Irak im Jahr 2003 journalistisch tätig und arbeitete zuletzt als Korrespondent für die saudi-arabische Tageszeitung Al-Watan und die in Paris erscheinende arabische Wochenzeitung Al-Watan al-Arabi.

Nach Angaben der Beobachtergruppe wurden seit 2003 im Irak 49 irakische Medienmitarbeiter entführt und die meisten von ihnen getötet. Zehn weitere gelten noch als vermisst.

Indes stieß eine Polizeistreife am Donnerstag in West-Bagdad auf die Leiche der im Irak bekannten Fernseh-Moderatorin Chamail Muhsin. Wie Aswat al-Irak unter Berufung auf Verwandte meldete, war sie am Vortag entführt worden.

Bombe explodiert vor TV-Sender

Muhsin arbeitete rund 25 Jahre lang bis zum US-Einmarsch als Moderatorin für das staatliche irakische Fernsehen. Danach war sie für den von Kurden betriebenen Sender Al-Hurrija TV und für Radio Free Iraq tätig.

Vor dem Sitz des irakischen Satelliten-Kanals Bagdad im westlichen Stadtteil Dschamia explodierte am Donnerstag eine Autobombe.

Dabei wurden zehn Mitarbeiter der Medienanstalt verletzt, berichtete Aswat al-Irak unter Berufung auf das staatliche Fernsehen. Der Satellitenkanal Bagdad wird von der sunnitischen Irakischen Islam-Partei (IIP) kontrolliert, die mit Tarik al-Haschemi den Vizepräsidenten des Landes stellt.

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