Irak:Festnahmen nach Anschlagsserie

Nach den Bombenanschlägen am höchsten Feiertag der Schiiten haben die Behörden in Kerbela insgesamt 15 Verdächtige festgenommen. Die Zahl der Todesopfer ist weiterhin unklar.

Neun von ihnen seien von der Polizei ergriffen worden, sechs von den Koalitionstruppen, sagte ein hochrangiger Vertreter der US-geführten Truppen am Mittwoch in Bagdad. Von den Festgenommenen hätten vier Persisch gesprochen; vermutlich seien sie Iraner.

Wer hinter der offenbar koordinierten tödlichsten Anschlagsserie seit Ende der Kampfhandlungen im Mai steckt, ist weiterhin unklar.

Mehrere Selbstmordattentate

Mindestens eine der Explosion in Kerbela sei von einem Selbstmordattentäter ausgelöst worden. Weitere Sprengsätze seien in Handwagen versteckt gewesen, und nicht, wie zunächst vermutet, am Straßenrand deponiert worden.

Die Anschläge in Bagdad wurden laut dem Koalitionsvertreter von zwei oder drei Selbstmordattentätern verübt. Diese hätten sich inmitten der schiitischen Pilger vor und in der Moschee mit dem Mausoleum von Imam Mussa el Kasem in die Luft gesprengt.

Unklar blieb auch einen Tag nach den Anschlägen, wieviele Menschen getötet wurden.

Über die Opferzahl der Anschläge auf Heiligtümer in Kerbela und Bagdad gab es widersprüchliche Angaben. Die US-Zivilverwaltung senkte die Zahl am Mittwoch von 143 auf 117.

Der irakische Gesundheitsminister Chodajjir Abbas hatte zuvor von 70 Toten und mehr als 320 Verletzten gesprochen. In Kerbela schwankten die Zahlen zwischen 85 und 112 Toten; dort wurden mehr als 230 Menschen verletzt.

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