In Haditha - 260 Kilometer westlich von Bagdad - griffen Bewaffnete am Morgen die Polizeiwache an, berichtete Abdel Salam Mohammed, ein Polizist aus Haditha. Einige Polizisten hätten sie gezwungen sich auszuziehen, und sie dann "hingerichtet".
Bei einer zweiten Rebellenattacke auf eine Wache in dem nahe gelegenen Dorf Al-Haklanija gab es nach Polizeiangaben Opfer auf beiden Seiten. Beim dritten Angriff brachten Aufständische eine Gruppe von Beamten kaltblütig um. Ärzte in Haditha berichteten, am Vormittag seien 22 Tote und 6 Verletzte ins Krankenhaus gebracht worden.
Im so genannten sunnitischen Dreieck westlich von Bagdad kommt es häufig zu Angriffen gegen die irakischen Sicherheitskräfte, denen die Aufständischen Kollaboration mit den US-Besatzungstruppen vorwerfen.
Kämpfe um Falludscha
Bei Falludscha gingen in den vergangenen Tagen mehr als tausend US- und irakische Soldaten in Stellung. Die seit längerem angekündigte Großoffensive rückt offenbar immer näher.
London sprach sich für einen US-geführten Sturm auf Falludscha aus. Der britische Innenminister David Blunkett sagte dem Rundfunksender BBC, die Kritik von UN-Generalsekretär Kofi Annan an einer solchen Militäroffensive sei "völlig falsch".
Der irakische Übergangsregierungschef Ijad Allawi hatte am Freitag gewarnt, die Zeit für eine friedliche Lösung in Falludscha laufe bald aus.
Die US-Luftwaffe bombardiert die Stadt seit Wochen beinahe täglich. Dabei kommen viele Zivilisten ums Leben. Zu Tausenden haben die Menschen die einst 300.000 Einwohner zählende Stadt bereits verlassen und sich in Lager im Westen von Falludscha oder nach Bagdad geflüchtet. Alle Straßen von und nach Falludscha sind gesperrt.
Augenzeugen berichteten, am Sonntagmorgen habe es im Osten heftige Gefechte gegeben, als Aufständische versucht hätten, das Eindringen von US-Soldaten in die Stadt zu verhindern.