Irak:Elf Tote bei US-Luftangriff in Falludscha

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Der Angriff hat nach Angaben des Übergangsministerpräsidents Allawi einem mutmaßlichen Versteck der Gruppe um den Top-Terroristen Abu Mussab el Sarkawi gegolten. In Bagdad erschossen US-Soldaten ein Kind.

Bei einem amerikanischen Luftangriff in der westirakischen Aufständischen-Hochburg Falludscha sind am Montagabend mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Sieben Menschen wurden verletzt, berichteten Krankenhausärzte nach dem Abschluss der Bergungsarbeiten am Dienstag.

Der Angriff habe einem mutmaßlichen Versteck der Gruppe um den Top-Terroristen Abu Mussab el Sarkawi gegolten, erklärte Übergangsministerpräsident Ijad Allawi am späten Montagabend.

Die US-Armee habe vor dem Luftangriff entsprechende Informationen der irakischen Sicherheitskräfte erhalten.

Unklar blieb das Schicksal des im Irak entführten US-Soldaten Wassif Ali Hassun. Eine Extremistengruppe hatte am Montagabend erklärt, sie wolle ihn freilassen und habe ihn an einen "sicheren Ort" in Bagdad gebracht. Dafür gab es aber keine Bestätigung.

Nach US-Militärangaben erschossen US-Soldaten am Montagabend an einem Kontrollpunkt in Bagdad ein irakisches Kind und verletzten ein zweites. Der Vater, der das Auto lenkte, habe trotz mehrfacher Aufforderung nicht angehalten und die Soldaten aus dem Weg gedrängt.

Bei Einsätzen im Westirak wurden zwei US-Soldaten getötet. Das teilte die 1. US-Marineinfanteriedivision am Dienstag mit. Ein dritter US-Soldat erlag seinen am Montag erlittenen Verletzungen.

Sie werden "vielleicht nie" gefunden

Der britische Premierminister Tony Blair rechnet nicht mehr damit, dass in Irak Massenvernichtungswaffen gefunden werden. Er müsse akzeptieren, dass die Waffen "vielleicht nie" gefunden würden, sagte Blair im Parlament.

Unklar sei, was mit den Waffen geschehen sei. Sie könnten verlegt, versteckt oder zerstört worden sein. Die USA und Großbritannien hatten den Krieg im vergangenen Jahr mit der Bedrohung durch irakische Massenvernichtungswaffen begründet.

Im Januar hatte US-Außenminister Colin Powell erstmals öffentlich eingestanden, dass Irak möglicherweise keine Massenvernichtungswaffen besessen habe. Blair hatte sich bisher stets überzeugt gezeigt, dass noch Waffen gefunden werden.

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