Irak:Bulgarische Geisel getötet

Die bulgarische Regierung hat bestätigt, dass einer der beiden entführten Bulgaren enthauptet worden ist. Medienberichten zufolge soll es sich bei dem Opfer um den 30-jährigen Lastwagenfahrer Georgi Lasow handeln.

Wie der katarische Nachrichtensender El Dschasira berichtete, ließ ihm die Gruppe Tauhid wal Dschihad des gesuchten jordanischen Islamisten Abu Mussab al-Zarqawi ein Video zukommen, auf dem die Enthauptung der bulgarischen Geisel zu sehen ist.

Video mit Ermordung des Bulgaren aufgetaucht

Regierungssprecher Dimitar Zonew sagte am Dienstagabend in Sofia, die Identität des Opfers sei noch nicht geklärt. Bulgarische Institutionen hätten "alles mögliche" unternommen, um den Tod der Geisel zu verhindern. "Alles, was wir jetzt tun können, ist in den nächsten 24 Stunden für das Leben der zweiten Geisel zu beten."

Die Aussichten auf eine Verhandlungslösung oder eine Rettung der Geisel seien "schwankend". Eine Sprecherin des Außenministeriums sagte, die Regierung bemühe sich nach wie vor um weitere Informationen. Mehrere bulgarische Medien, darunter der staatliche Rundfunk, meldeten, bei dem Opfer handele es sich um Lasow. Lasows Mutter sagte in einem Interview mit dem privaten Fernsehsender bTV, sie "fühle", dass ihr Sohn hingerichtet worden sei.

"Ich werfe niemandem in Bulgarien etwas vor. Was getan werden konnte, ist getan worden", fügte sie hinzu. Laut El Dschasira drohte die Gruppe in dem Video, auch die andere bulgarische Geisel zu töten, falls die US-Armee nicht binnen 24 Stunden von ihr festgehaltene irakische Gefangene freilasse.

Die beiden bulgarischen Fahrer Iwailo Kepow und Lasow waren am vergangenen Donnerstag nahe der nordirakischen Stadt Mossul entführt worden. Bereits in einem am Freitag von El Dschasira ausgestrahlten Video hatte die Gruppe mit dem Tod der beiden Bulgaren gedroht.

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