Irak:Ban Ki Moon sagt mehr UN-Hilfe zu

Lesezeit: 1 min

Die Vereinten Nationen planen laut UN-Generalsekretär Ban Ki Moon unter anderem einen neuen Stützpunkt in Basra. Der Irak selbst sei in der Lage, für die UN Sicherheit zu garantieren, verspricht Regierungschef Al-Maliki.

Die internationale Gemeinschaft hat dem Irak in New York versprochen, ihn künftig noch stärker beim nationalen Versöhnungsprozess, dem Wiederaufbau und der wirtschaftlichen Entwicklung zu unterstützen.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, der den irakischen Regierungschef Nuri al-Maliki und hohe Regierungsvertreter aus einem guten Dutzend Länder zu der Konferenz eingeladen hatte, sagte eine größere UN-Rolle im Irak zu.

Erwogen würden unter anderem ein zusätzliches UN-Büro zur Koordinierung von Hilfsmaßnahmen in Bagdad sowie ein neuer UN-Stützpunkt in Basra.

Regionale Zusammenarbeit wichtig

Nach Einschätzung des irakischen Regierungschefs Nuri al-Maliki hat sich die Sicherheitslage im Irak ausreichend verbessert, so dass einer größeren Rolle der UN im Golfstaat nichts mehr im Weg steht.

Vor allem in der Hauptstadt Bagdad habe sich die Situation zum Besseren gewendet, sagte Maliki nach dem Treffen mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in New York. Der Irak sei in der Lage, für die UN Sicherheit zu garantieren, so dass die Organisation ihre Rolle effektiv ausüben könne.

Ban sagte, Frieden könne jedoch nicht nur durch militärische Mittel erreicht werden. Regionale Zusammenarbeit sei für die irakischen Bemühungen für eine Aussöhnung in dem Land von zentraler Bedeutung.

US-Außenministerin Condoleezza Rice lobte das Treffen als "echtes Bekenntnis der Weltgemeinschaft und von Iraks Nachbarn", dem Land zu Frieden und nationaler Einheit zu verhelfen.

Ihr französischer Amtskollege Bernard Kouchner lobte den Irak dafür, sich den Herausforderungen jetzt entschieden zu stellen. Der Irak verdiene "mehr als bisher die kollektive Suche nach Lösungen für seine Probleme".

Außer Rice und Kouchner nahmen die Außenminister oder andere Regierungsvertreter unter anderem von Großbritannien, Russland, China, dem Iran, der Türkei, Kuwait, Ägypten, Jordanien und Saudi-Arabien an der dreistündigen Konferenz teil.

Eine vergangenen Monat verabschiedete UN-Resolution sieht eine größere Rolle der UN im Irak vor. Die Resolution war von den USA und Großbritannien eingebracht worden, die vor mehr als vier Jahren ohne die Zustimmung der Organisation im Irak einmarschiert und den damaligen Diktator Saddam Hussein gestürzt haben.

Kritikern zufolge wollen sie die politische Verantwortung für den konfliktbeladenen Staat nun bei den UN abladen und dann ihre Truppen abziehen. Die Regierungen in Washington und London haben dies dementiert. Seit einem verheerenden Anschlag auf das UN-Quartier in Bagdad 2003 hielten sich die UN größtenteils aus dem Irak heraus.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: