Irak:Auswärtiges Amt rät Deutschen zur Ausreise

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Angesichts der zunehmenden Gewalt gegen Ausländer in Irak hat das Auswärtige Amt den noch dort befindlichen Deutschen zur Ausreise geraten. Unterdessen wurden sieben Chinesen verschleppt, das Schicksal von drei japanischen Geiseln bleibt weiter unklar.

In einem am Montag in Berlin veröffentlichten Sicherheitshinweis für Kuwait wird auch für dieses Land auf ein erhöhtes Risiko hingewiesen.

Die deutsche Hilfsorganisation Help hat bereits alle nicht-irakischen Mitarbeiter aus Bagdad abgezogen. Drei Deutsche und zwei Franzosen würden noch am Montag mit einem Flugzeug der UN in die jordanische Hauptstadt Amman ausgeflogen, sagte Help-Geschäftsführer Wolfgang Nierwetberg. ´

"Jeder Ausländer wird derzeit zu Freiwild erklärt, das Risiko ist zu hoch geworden", begründete Nierwetberg den Schritt. Vor Ort seien jetzt nur noch 45 irakische Hilfskräfte. Sie könnten jedoch nur eingeschränkt arbeiten. Laut Nierwetberg sind nach dem Abzug der Help-Mitarbeiter keine nicht-irakischen Mitarbeiter deutscher Hilfsorganisationen mehr vor Ort.

Sieben Chinesen entführt

Unterdessen wurden erneut Ausländer von Aufständischen verschleppt. Eine Gruppe von sieben Chinesen wurde nahe Falludscha entführt, wie die amtliche Pekinger Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

Die Männer im Alter zwischen 18 und 49 Jahren waren am Sonntag von Jordanien nach Irak eingereist. Was die Männer in Irak wollten, wurde nicht gesagt.

Weiter ungeklärt ist das Schicksal von drei japanischen Geiseln, deren Freilassung für Sonntag erwartet worden war. Ein Regierungssprecher erklärte in Tokio, frühere Einschätzungen, dass die Entführten in Sicherheit seien, seien "nun unbestätigt".

Andere Kidnapper kündigten am Sonntag die Freilassung von acht entführten Ausländern an. Nach einem Bericht von A Dschasira handelt es sich um drei Pakistaner, zwei Türken und jeweils eine Person aus Nepal, Indien und den Philippinen. Per Video erklärte einer der Entführer, man habe sich auf Bitten des Komitees Islamischer Geistlicher zu der Freilassung aller ziviler Gefangener entschlossen. Ebenfalls am Sonntag wurde ein verschleppter Brite von seinen Entführern freigelassen.

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