Irak:Arbeit der UN-Delegation erfolgreich

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Generalsekretär Kofi Annan ist zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Arbeit seiner Mitarbeiter im Irak: "Ich glaube, dass die Arbeit des Teams extrem gut verläuft".

Das Team zur Auslotung der Möglichkeit freier Wahlen sei gut aufgenommen worden, erklärte Annan am Montagabend in New York. Es habe "sehr gute und freimütige Diskussionen" gegeben. "Ich glaube, dass die Arbeit des Teams extrem gut verläuft", betonte Annan.

Die UN-Experten kamen am Montag mit mehreren irakischen Politikern zusammen, Delegationsleiter Lakhdar Brahimi sprach außerdem mit Vertretern des von den USA eingesetzten irakischen Verwaltungsrats. Laut Annan wollte Brahimi auch mit dem schiitischen Großayatollah Ali el Husseini el Sistani zusammentreffen.

Die am Samstag in Irak eingetroffenen Delegation werde noch etwa eine Woche vor Ort bleiben. Anschließend werde sie nach New York zurückkehren, um ihren Bericht abzuschließen. Nach dessen Prüfung will Annan seine Schlussfolgerungen dem irakischen Regierungsrat und der US-Zivilverwaltung übermitteln.

Streit zwischen USA und Schiiten

Hintergrund der Mission ist ein Streit zwischen den USA und führenden Vertretern der Bevölkerungsmehrheit der Schiiten, die baldige Direktwahlen in Irak verlangen. Die USA halten die Lage aber noch für zu instabil und hoffen, dass die UN-Delegation zum selben Ergebnis kommt. Nach amerikanischer Vorstellung soll die Macht am 1. Juli an eine Übergangsregierung abgeben werden, die von 18 regionalen Wahlausschüssen bestimmt werden soll.

Der amerikanische UN-Botschafter John Negroponte sagte auf die Frage, ob sich die USA an die Empfehlungen der UN halten würden: "Sicherlich werden diese Auffassungen mit äußerster Ernsthaftigkeit abgewogen."

Nummer 48 gefasst

Unterdessen wurde ein weiteres ranghohes Mitglied der früheren Regierung von Staatschef Saddam Hussein festgenommen. Dabei handelt es sich laut dem US-Verteidigungsministerium um Muhsin Chadr el Chafadschi, die Nummer 48 auf der US-Liste der 55 meistgesuchten Iraker. Er sei den US-Truppen am Wochenende im Raum Bagdad übergeben worden. Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt.

Nach Angaben des US-Oberkommandos Mitte war Chadr Vorsitzender der Baath-Partei im Bezirk Kadissijah. Auf seine Ergreifung war eine Belohnung von einer Million Dollar ausgesetzt. Nach Chadrs Festnahme befanden sich noch elf der 55 Gesuchten auf der Flucht.

Das japanische Kontingent in Irak bezog unterdessen Stellung in der Wüstenstadt Samawah nördlich von Basra. Die Soldaten sollen sich nicht an Kampfeinsätzen beteiligen, sondern lediglich humanitäre Aufgaben im Rahmen des Wiederaufbaus Iraks wahrnehmen. Es handelt sich um die größte Auslandsmission japanischer Truppen seit dem Zweiten Weltkrieg, was innenpolitisch äußerst umstritten ist.

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